Gut möglich, dass wieder einmal nichts mit nichts zusammenhängt.

Sicher, Deutschland hat zum neuen Jahr etwa 9000 Megawatt gesicherte Energie abgestellt, darunter drei stabile Atomkraftwerke. Aber deshalb wird doch nicht gleich halb Berlin am vergangenen Wochenende ohne Strom und Fernwärme gewesen sein?

Ach, und es war ja gar nicht halb Berlin, nur der Osten, und vielleicht waren davon 370.000 Haushalte betroffen, womöglich aber nur 90.000.

Kann ja mal passieren, dass ein Heizkraftwerk ausfällt, dank einer «Störung im externen Stromnetz». Ist längst alles wieder gut. Auch wenn es hier und da ein wenig knistert und bizzelt.

Die Netzzeit etwa läuft aus dem Ruder, eine Zeitmessung, die in Europa auf einer Netzfrequenz von 50 Hz basiert. 50 Schwingungen des Wechselstroms entsprechen einer Sekunde Netzzeit.

Die aber hinkt hinterher: Im Dezember waren wir bei einem Minus von 8 Sekunden, jetzt sieht es nach einem Minus von 20 Sekunden aus. Eine sinkende Frequenz kündigt einen Netzzusammenbruch an – wenn nicht Kraftwerke zugeschaltet werden.

Doch woher nehmen, wenn sie doch soeben abgeschaltet wurden?

Doch sorgen wir uns nicht. Die Energiewende schreitet voran! Demnächst jedenfalls.

Bis dahin brauchen wir in Deutschland halt ein bisschen mehr Gas, auch wenn sich der niederländische Amtskollege von Robert Habeck bereits bei diesem über exorbitante Bestellungen beschwert hat. Eine Antwort hat er nicht bekommen.

Alles wird gut, irgendwann, vielleicht.

Frierenden Zeitgenossen in Berliner Mietwohnungen ist allerdings von einem Notstromgenerator dringend abzuraten. Die Dinger sind laut und brauchen Lüftung, damit man nicht an den Abgasen erstickt.

Zieht euch also warm an! Die Zeit für Warmduscher ist vorbei.