Eigentlich ist Ueli Maurer seit Dezember 2022 im Ruhestand. Aber wenn man gewisse Medien konsultiert, könnte man meinen, er sei immer noch im Amt.

In den letzten Tagen versuchte zum Beispiel der Blick einen Skandal zu konstruieren, weil der frühere Schweizer Finanzminister dem Botschafter Chinas in Bern einen Höflichkeitsbesuch abstattete. Sofort griffen auch das SRF und andere Medienhäuser das Thema auf. Man versteht nicht ganz, was dieses Affentheater soll.

Davor versuchte man Maurer in Zusammenhang mit dem Debakel der Grossbank Credit Suisse, die mittels einer Zwangsfusion mit der UBS vor dem Untergang gerettet werden musste, einen Strick zu drehen. Später versuchte ihn die Sonntagszeitung wegen «fauler Covid-Kredite» schlecht aussehen zu lassen.

Haben all diese Medien, die Maurer Dreck hinterherwerfen, jemals die Energiestrategie 2050 von alt Bundesrätin Doris Leuthard (Mitte-Partei) mit der gleichen Verve hinterfragt? Wird bei anderen Magistraten im Ruhestand auch jede Bewegung akribisch genau registriert und zum grossen Skandal hochgestemmt, wenn sie nicht mit dem moralischen Kompass des jeweiligen Zeitungsverlages übereinstimmt?

Oder ist es einfach so, dass die beiden amtierenden SVP-Bundesräte Guy Parmelin und Albert Rösti keine Angriffsfläche bieten, also behilft man sich halt mit Ueli Maurer. Hauptsache, es geht gegen einen SVP-Amtsträger.