Einmal mehr lässt das Bundesgericht ein grosses Bauprojekt in Zürich an seiner strengen Auslegung des Lärmschutzes scheitern.

124 Mietwohnungen an der Bederstrasse im Enge-Quartier nahe der Sihlcity dürfen nicht gebaut werden. Selbst wenn demnächst Tempo 30 eingeführt würde, wäre es nach den höchstrichterlichen Formeln an der von Tram befahrenen Durchgangsstrasse zu laut.

Das mag aus der Perspektive von Mon Repos, dem lauschigen Sitz des Bundesgerichtes ob Lausanne, nachvollziehbar sein. Wer in der Stadt lebt, kann nur den Kopf schütteln.

Der Kardinalfehler liegt allerdings im Gesetz. Woher nimmt sich der Staat eigentlich das Recht, uns vorzuschreiben, wie viel Lärm wir unseren Ohren zumuten dürfen?

Lärm ist natürlich. Mondsüchtige Hunde und giggerige Hähne, welche die Menschen in aller Herrgottsfrühe aus den Federn krähen, gehören zum Landleben wie der Mistgeruch. Ganz zu schweigen von den Wildtieren, die den Tag im tropischen Regenwald jeweils mit einem Mordslärm einleiten. Keinem käme es in den Sinn, das Leben im Grünen deshalb für unzumutbar zu erklären.

Der Stadtlärm mag sich anders anfühlen. Lärmempfinden ist individuell. Was den einen stört, ist für den andern Musik. Niemand muss an eine lärmige Strasse zu ziehen. Abgesehen davon gibt es Schallschutz-Fenster. Keiner ist gezwungen, bei offenem Fenster zu schlafen.

Die staatliche Bevormundung hat zudem einen hohen Preis, den Eigentümer wie Mieter spätestens dann zu spüren bekommen, wenn die Zinsen wieder steigen. Und das wird früher oder später der Fall sein. Nichts verteuert und verknappt den Wohnraum mehr als unnötige Auflagen und Bürokratie.

Die 3 Top-Kommentare zu "Das Bundesgericht verbietet eine Siedlung in Zürich – wegen Lärms. Der gesetzliche Lärmschutz im Wohnungsbau ist nicht nur willkürlich. Mieter und Hausbesitzer bezahlen auch noch für ihre Bevormundung"
  • Waldi Wick

    Unfassbar. Das einst freie Volk der Eidgenossen wird nach und nach von den Seiten in eine Kommunistische Diktatur gedrängt. Und keiner wehrt sich. Wie auch? Die Schweiz wird durch die Unzahl an Sozialschmarotzer-Asylanten immer mehr bevormundet. Traurig, traurig, traurig.

  • Christian Spleiss

    Das Thema Mehrkosten infolge von Bau-Vorschriften und Auflagen verschiedenster Interessengruppen zu durchleuchten, wäre sicher für Bauträger, Behörden Käufer und Mieter interessant. Die Fristen von der Baueingabe bis zur Baufreigabe sprechen die selbe Sprache. Die Bauteuerung all dieser teilweise fragwürdigen Begehrlichkeiten und Trölerei ist höher als 10%. Nur eine desorientierte und wohlstandsverwahrloste Gesellschaft kann sich so ein Irrsinn leisten!

  • Demokrat Läppli

    Eine Gesellschaft welche Gesetze schafft um sich selbst auszuheben hat den Zustand der Dekadenz erreicht. Nicht mehr lange, dann wird diese Gesellschaft vom ersten von ihr selbst aufgegleisten Black Out eingeholt werden. Danach wird die Antwort der Klimadekadenz diese Gesellschaft als nächstes treffen. Dümmer geht es nicht mehr, Danke an Rot, Grün.