Der Bundesrat musste anlässlich seiner ersten Sitzung nach den Weihnachtsferien darüber befinden, ob man die Corona-Massnahmen, die am 17. Dezember beschlossen wurden und bis zum 24. Januar befristet sind, verschärfen, verlängern, oder gar lockern soll.

Zugegeben, die Erwartungen waren nicht sehr hoch. Wer beobachtet hat, was in den letzten Monaten ablief, konnte sich in etwa vorstellen, wie es weitergeht. Also keine Verschärfungen, sondern eine Verlängerung der bisherigen Massnahmen in den März. Das ist weder Fuchs noch Hase, aber typisch Bundesrat – übervorsichtig und vor allem abwartend.

Da treten Bundespräsident Ignazio Cassis und Gesundheitsminister Alain Berset vor die Medien und erläutern eine halbe Stunde lang, dass die Situation vielversprechend ist. Berset spricht erstmals von einem Wendepunkt. Die Fallzahlen würden zwar weiter steil ansteigen, die Hospitalisierungen, die Auslastung in den Intensivstationen gingen aber seit Wochen zurück.

Trotzdem wollen er und der Bundesrat die 2-G-Regel für Restaurants, Bars und so weiter, die Einschränkung privater Treffen und die Homeoffice-Pflicht bis Ende März verlängern. Die Gültigkeit des Zertifikates soll von 365 auf 270 Tage verkürzt werden. Nur die Dauer der Quarantäne wird per sofort auf 5 Tage beschränkt.

Ein Drittel der Bevölkerung wird weiterhin vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, während für die anderen zwei Drittel die Lebensumstände kompliziert bleiben. Mindestens mit der Quarantäne-Regel, die ein Leerlauf und wirtschaftsfeindlich ist, hätte man aufräumen müssen. Dazu fehlte aber der Mut.

Die 3 Top-Kommentare zu "Bundesrats-PK: Berset spricht von vielversprechendem Wendepunkt. Die Einschränkungen bleiben aber weiterhin bestehen. Insgesamt erwartbar mutlos"
  • Aufseher

    Also wenn das eine wirkliche PK gewesen wäre dann hatte doch jemand fragen müssen: Wo ist die Evidenz für diese Mannnahmen, bei der 70% mit fast nutzloser Impfung diese Lebensumstände zugemutet werden und der Rest verfassungswidrig diskriminiert wird, obwohl die von der vorherrschenden Omikronvariante sogar weit weniger betroffen sind. Warum 6 Jährige Kinder in der Schule bei fast 0 Gefährdung Masken tragen sollen? Auf keine dieser Fragen gäbe es eine auch nur halbwegs plausible Erklärung!

  • Andreas M

    ...bis Ende März verlängern. Die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank. Heute "249 Spitaleinweisungen". Warum dieser Anstieg von 70 auf 250, Festtage-Ferien sind längst vorüber? Haben die normalen Operationen wieder gestartet ? Diese 249 kann das BAG haargenau nach Altersklassen und nach Geschlecht aufschlüsseln, aber wie viele davon "infolge C" und wie viele "infolge Operation und mit Corona", wieviel "geimpfte" und "ungeimpfte" sind kann oder will das BAG immer noch nicht ausweisen !

  • Martin Fischer

    Ist wirklich niemand fähig diese verfluchte Diktatur zu beenden? Wozu brauchen wir verschiedene Parteien wenn alle die Hosen voll haben.