Mittlerweile weiss es die ganze Schweiz: In den Spitälern des Landes sind viele Menschen nicht wegen Covid-19 hospitalisiert, sondern sie haben das Virus zusätzlich zu ihrem Gesundheitsproblem. Im Krankenhaus sind sie wegen dieser Schwierigkeiten und nicht, weil ihnen das Virus ernsthaft zu schaffen macht.

Diese Erkenntnis bringt die Corona-Warner, die in den letzten Monaten Tag und Nacht mit den Spitalzahlen hausierten und damit erklärten, weshalb die Schweiz strenge oder besser noch strengere Massnahmen brauche, in Erklärungsnotstand. Doch statt die Lehren daraus zu ziehen und etwas vorsichtiger, vielleicht demütiger zu agieren, schlagen diese Kreise wild um sich.

Das ändere «gar nichts an der Schwere der Pandemie», enerviert sich der Tages-Anzeiger. Die Kritiker hätten sich «zu früh gefreut». Und: «Regieren ist und bleibt ein Stochern im Ungewissen.»

Nur: Ein Grund, weshalb es schwierig ist, die richtigen Beschlüsse zu fassen, rührt genau daher, dass die Daten in dieser Pandemie zu wenig hergeben, zu ungenau und unverlässlich sind. In dieser Frage sollte doch Einigkeit herrschen. Es müssen alle ein Interesse daran haben, dass das Möglichste unternommen wird, damit diese entscheidenden Werte zuverlässiger und korrekter werden.