Die Schweizer Pensionskassen-Indizes (Pictet) zeigen für 2022 bis heute Anlageverluste von etwas über 9 Prozent. Ob die Portfolios 25 oder 60 Prozent Aktien enthielten, spielte dabei kaum eine Rolle, denn auch Obligationen und Fremdwährungen verursachten Verluste.
Wenn bis Ende Jahr nicht noch ein Wunder passiert, werden die Deckungsgrade vieler Pensionskassen sinken. Geschrumpfte Schwankungsreserven und die Alterung des Versicherungsbestandes werden viele Kassen zwingen, eine vorsichtigere Anlagepolitik zu betreiben, um nicht in eine Unterdeckung abzugleiten. Eine solche zieht oft gesetzlich vorgeschriebene Sanierungsmassnahmen nach sich.
Wie schon mehrmals erlebt, führt die Angst vor Sanierungsmassnahmen zu einem prozyklischen Anlageverhalten. Der Aktienanteil wird zum ungünstigsten Zeitpunkt reduziert.
Längerfristig haben Aktien und Immobilien wesentlich höhere Erträge gebracht als Festverzinsliche. Die Krux liegt im Wörtchen «längerfristig». Kurzfristig, in Crash-Phasen, kommen immer wieder grosse Kursausschläge mit Korrekturen bis zu 30 Prozent oder mehr.
Dazu kommen Währungsverluste auf Ausland-Aktien und -Immobilien. Während sich die Aktienkurse meistens mit den konjunkturell schwankenden Unternehmens-Gewinnen bewegen, trifft dies für die Wechselkurse nicht zu.
Wenn man die Ausland-Aktien (MSCI-Index in Lokalwährungen) mit jenen der Schweiz vergleicht, dann haben Erstere mit einer Kurs-Performance von 96 Prozent in Lokalwährungen seit dem letzten Höchststand Ende 1999 die Schweizer Aktien deutlich übertroffen, denn Letztere gewannen nur 68 Prozent. Aber in Schweizer Franken gerechnet brachten es die Fremdwährungs-Aktien auf lediglich 18 Prozent, denn seit Ende 1999 haben der Euro und der USD je 39 Prozent, das Pfund und der Yen je rund 55 Prozent verloren. Die Fremdwährungs-Aktien benötigten zwanzig Jahre, bis sie den Rekordstand von Ende 1999 wieder egalisiert hatten, weil die Währungsverluste die Kursgewinne laufend aufzehrten.
Pensionskassen verfügen bekanntlich über einen langen Anlagehorizont und mit jedem zusätzlichen Anlagejahr verlieren Kursschwankungen der Aktien an Bedeutung, weil der Anteil der Dividendenerträge an der Gesamt-Performance steigt. Nach fünfzehn bis zwanzig Jahren machen sie in der Regel über die Hälfte aus. Währungsverluste kann man hingegen nur mit Absicherungsgeschäften mildern.
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Der Herr Kaufmann träumt noch in den vergangenen Zeiten umher und merkt nicht, dass wir am Beginn eines epochalen Umbruchs stehen, der die alten sog. Weisheiten des Anlageverhaltens pulverisieren wird. Er wird sich noch wundern, was da so alles bankrott gehen wird und zwar schneller, als die meisten etwas merken.
Die westliche Dekadenz und die damit verbundene Politik verheissen nichts Gutes. Mitteleuropa verarmt zusehends. Die Planwirtschaft nimmt überhand, funktioniert aber so extrem schlecht wie eh und je. Die Zentralbanken drucken Geld, weil die verlotterten Staaten ihre Schulden nicht mehr bedienen können. Deshalb verbleiben die Zinsen trotz hoher Inflation im Keller. Der Wirtschaftskrieg gegen RU ist suizidal. Weder für Pensionskassen noch für private Anleger gibt es einen Grund zur Hoffnung.
Planwirtschaft? Also jene, die im Hintergrund planen, kommen im Moment voll auf ihre Rechnung. Die Marionetten haben nur auszuführen.
Es gibt immer wieder Leute, die meinen, es werde schlecht regiert. Die haben das System nicht begriffen. Ja, es ist so schlimm in der Placebo-Demokratie.
Interessanter Artikel. Nach meiner Erfahrung soll man sich Vorsorgegeld wie die Seefahrt zu Kriegszeiten vorstellen: Es sind die schweren langsamen unhandlichen Frachter! Und jede Überfahrt (Vorschriften&Regelwerke) erfolgt mit gegnerischen Kriegsbooten (Banking Vermögensverwalter Fonds etc). Wendig schnell gefährlich. Und natürlich gibt es auch U-Boote (Blackrocks Soros-artige usw)! Und leider versenken die herrschenden Umstände immer wieder die Ladung!
Vorsorge - weil zeitlich vor der Sorge!
Hätten sie Gold gekauft, so würde ihre Rechnung viel viel besser aussehen.NULLVERLUST in den letzten 12 Monaten.Gold ist dreckbillig, wenn sie gescheit sind, kaufen sie JETZT keine Aktien.
Wenn Sie gescheit wären würden Sie schweigen und sich stattdessen zurücklehnen, weil Sie vor zwei Monaten die richtigen Aktien gekauft hätten.
Vorsicht, die Aktienwerte sind bereits durch Pensionskassen aufgeblasen. Und Larry Fink sammelt immer neue staatliche Pensionskassen ein, um die Positionen von Black Rock weiter aufzublasen. Das ist das eine. Und ich glaube, so wie der Westen überall zurückgedrägt wird durch die mehrheitliche Ablehnung der Sanktionen, es geht noch weit, weit nach unten. Nur ein Banker kommt da auf die Idee weiter Pensionskassengeld zu verbraten.
"Rentenklau" geht eben leicht von der Schmier-hand.