Die ukrainische Regierung ist nach eigenen Angaben zu Friedensgesprächen mit Russland bereit. Verteidigungsminister Rustem Umjerow erklärte am Rande eines Treffens mit westlichen Verbündeten in Brüssel, dass ein «gerechter und dauerhafter Frieden» nur möglich sei, wenn die Ukraine militärisch stark sei. Die Äusserungen fallen in eine Phase wachsender Unsicherheiten über die künftige Unterstützung durch den Westen.

Das Treffen in Brüssel, das im sogenannten Ramstein-Format stattfand, diente vorrangig der Sicherstellung weiterer Militärhilfen für die Ukraine. Unter der Leitung des britischen Verteidigungsministers John Healey und des neuen US-Verteidigungsministers Pete Hegseth wurde über die Lieferung von Luftabwehrsystemen, Kampfflugzeugen und Munition beraten.

Umjerows Worte stehen vor dem Hintergrund des Wechsels im Weissen Haus: Die USA, bislang Kiews grösster Unterstützer, haben nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump die meisten Hilfszahlungen vorerst eingefroren. Zudem hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich die Möglichkeit ins Spiel gebracht, mit Russland über einen Gebietsaustausch zu verhandeln.

Moskau hingegen betont weiterhin, dass eine Verhandlungslösung nur möglich sei, wenn Kiew die Realität auf dem Schlachtfeld anerkenne. Dazu zählt für Russland insbesondere die Anerkennung der 2022 annektierten ukrainischen Gebiete.

Die russische Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa wies Selenskyjs Landtausch-Vorschlag scharf zurück. Sie kommentierte die Idee mit den Worten, dass ukrainische Kämpfer im russischen Grenzgebiet «Land ohne Tausch» erhalten würden – in Form eines Grabes.