Die Schweiz hat sich zum Kauf des US-Kampfflugzeugs F-35 entschieden – und wir haben damit einen Streit mit unseren Nachbarn, namentlich mit Frankreich, in Kauf genommen. Aber die US-Amerikaner verdanken uns diese Bevorzugung, indem sie auf unseren Finanzplatz eindreschen, nachdem der Flugzeug-Deal besiegelt ist.

Es geht um die Milliarden russischer Oligarchen-Gelder auf Schweizer Konten. Nach dem Brief der G-7-Staaten – Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten – an unsere Landesregierung, die darin der Schweiz vorwarfen, sie würde zu wenig engagiert nach Oligarchen-Geldern fahnden. Nach der rüden Attacke des US-Botschafters in Bern, für den wohl jeder Russe mit einem Schweizer Bankkonto ein Putin-naher Oligarch ist, droht nun direkt Ärger aus den USA.

Ein Ausschuss des US-Senats habe die sogenannte US-Helsinki-Kommission angehört zum Thema: «Russlands Alpenvermögen», dies konnte man in den letzten Tagen lesen.

Unter diesem Titel sollen Geldwäscherei und Sanktions-Umgehungen in der Schweiz untersucht werden und die «angebliche Schlüsselrolle der Eidgenossenschaft» bei der Geldwäsche Russlands untersucht werden. Der Titel dieser grotesken Veranstaltung kommt eigentlich schon einer Vorverurteilung der Schweiz gleich.

Aber es wird noch besser: Denn als Zeugen geladen sind ein Investor, der seit Jahren gegen den Schweizer Finanzplatz hetzt, ein Journalist und eine NGO aus der Ukraine.

Also bitte. Das ist keine Untersuchung, sondern eine Schmierenkomödie.

Die Untersuchung ist in etwa so seriös wie die russischen Schauprozesse unter Stalin.

Egal, wie viele Russen-Gelder wir blockieren, derzeit sind es gegen 7,5 Milliarden Franken, den nach Öffentlichkeit gierenden US-Senatoren und dieser unsäglichen Helsinki Kommission wird es nicht ausreichen. Letztlich geht es doch nur darum, den Finanzplatz Schweiz kaputtzuschiessen. Im Tessin, in Lugano, ist das bereits gelungen.

Dabei sollten die USA besser einmal vor der eigenen Haustüre wischen und ihre Offshore-Oase in Delaware in den Fokus nehmen. Wie viel Gelder werden denn da versteckt oder gewaschen?

Und die Schweiz sollte aufhören, zu meinen, die Amerikaner seien eine befreundete Nation. Das sind sie nicht. Konsequenterweise sollten wir nun den Milliarden-teueren Kampfjet-Kauf auf Eis legen – bis dieses US-Gequengel über die Schweiz und die Russen aufhört.

Aber dazu fehlt unseren Bundesräten der Mut.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die USA haben «Russlands Alpenvermögen» im Visier – und gehen schon wieder auf die Schweiz los. Im Gegenzug sollte der Bundesrat den teuren Kauf von US-Kampfjets auf Eis legen, bis die Groteske vorbei ist"
  • 😢◕‿◕😢

    Westeuropa sollte aufhören, zu meinen, die Amerikaner seien eine befreundete Nation. Das sind sie nicht.

  • tofatula

    Das aufs Eis legen des Kampfjet Kaufes genügt nicht, es sollten konkrete Verhandlungen mit Frankreich für den Kauf deren Jets eingeleitet werden. Das ist die einzige Sprache die von amerikanischen Politikern verstanden wird.

  • beograd

    Amerika ist ein grosser Freund der Schweiz ( und Europa) und sie teilen "solidarisch" alle Werte miteinander. Das Schöne daran ist, dass man überhaupt keine Feinde mehr braucht, wenn man so einen Freund hat.