In der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens stöhnte mittlerweile sogar der Präsident des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, Christoph Mäder, über den rasanten Zustrom von Zuwanderern in die Schweiz. Das Wachstum der Bevölkerung sei so dramatisch angestiegen wie letztmals in den beginnenden 1960er Jahren.

In der Sendung wiederholte Mäder zwar beharrlich das Märchen des steigenden Wohlstands dank der Zuwanderung für die Schweiz. Leider gilt dies nur in absoluten Zahlen. Was den Pro-Kopf-Wohlstand betrifft – und dieser ist der entscheidende und für die Bürger einzig spürbare –, so stagniert dieser seit Einführung der vollen Personenfreizügigkeit. Während das Bruttoinlandprodukt pro Kopf in den fünf Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg im Durchschnitt Jahr für Jahr um 2 Prozent gestiegen ist. Damit war mit der Personenfreizügigkeit Schluss. Weil eben die Zuwanderer nicht zur Hauptsache in den Arbeitsmarkt einwandern.

Wenn der Economiesuisse-Chef heute einräumt, er glaube, wir hätten «eine gewisse Grenze überschritten» und das Zuwanderungstempo sei wohl zu rasant ausgefallen, sollte sich sein eigener Verband an der eigenen Nase nehmen. Es ist ja gut und schön, wenn Economiesuisse heute nicht mehr einer «grenzenlosen Zuwanderung» das Wort reden will, sondern respektiert, «dass es Massnahmen braucht». Es ist ja erfreulich, wenn mittlerweile selbst Christoph Mäder einen Ausländeranteil von 27 Prozent problematisch findet.

Nur: Wer hat uns denn in den letzten Jahrzehnten die Personenfreizügigkeit mit der EU als einzige Möglichkeit zum Erhalt des Wohlstands verkauft? Wer hat mit Apfelbäumchen-Plakaten das Land zugepflastert und nichts als blühende Städte, Dörfer und Landschaften versprochen? Wer hat die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative von Volk und Ständen hintertrieben? Und wer propagiert jetzt mit aller Kraft und allen verfügbaren Millionen die angeblichen «Bilateralen III», dank denen dann die EU auch in der Personenfreizügigkeit durchregieren und die Rechte der Bürger ausschalten kann? Es ist in jedem einzelnen Fall niemand anders als – die Economiesuisse!

Nicht minder unglaubwürdig äusserte sich SP-Nationalrätin Jacqueline Badran, die als Ursache der auch für sie problematischen Zuwanderung einmal mehr das angebliche schweizerische «Steuerdumping» nennt. In Wahrheit sind die internationalen Konzerne überhaupt nicht wegen der Steuern in unser Land gezogen – da gäbe es nämlich weit attraktivere Standorte. Und viele von ihnen sind noch nicht einmal sehr personalintensiv. Die ausländischen Firmen sind gekommen wegen der Standortattraktivität dank Rechtssicherheit, politischer Stabilität und vorzüglich ausgebauten Infrastrukturen.

Es geht Christoph Mäder und Jacqueline Badran bei ihren Krokodilstränen überhaupt nicht um eine wirksame Begrenzung der Zuwanderung. Sie äussern ihre Besorgnis aus dem einzigen Grund, der SVP-Volksinitiative gegen eine 10-Millionen-Schweiz den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Economiesuisse und SP-Badran sorgen sich um die 9-Millionen-Schweiz. Glaubwürdig ist ihr Ächzen über die Massen-Zuwanderung nicht"
  • pbe

    Genau diese zwei Personen sind das Problem und nicht die Lösung des Problems. Also bitte Ball Falch Halten. Um den Schaden mindestens ganz wenig wieder gut zu machen, den sie bereits angerichtet haben, können sie sich jetzt vehement gegen die Machenschaften der Landesverräter im BR in Sache "Bilaterale III" oder wie sie das auch immer nennen, einsetzen.

  • jean ackermann

    Mäder meint den steigenden Wohlstand der Immobilienbesitzer durch die stark steiende Nachfraage und den steigenden Wohstand der Arbeitgeber durch niedrigere Löhne.

  • Vielleicht haben Sie Recht, es sollte eine 8-Millionen Schweiz Initiative sein!