Die Ukraine, so belehrt man uns, ist ein lupenrein demokratischer Staat.

Vielleicht nicht so sehr vor Kriegsbeginn, doch seither reift sie in einem Stahlbad demokratischer Werte heran.

Anders als Russland, diese asiatische Despotie, in der Zar Putin der Schreckliche die Knute schwingt.

Ein Beispiel: Die Volksbefragungen, die Moskau in eroberten Gebieten durchführen will. Natürlich wird der Kreml die Leute dort mit vorgehaltener Waffe zu einem Ja zu Russland nötigen. Oder?

Die Ukraine aber, nein, die würde nie Druck ausüben. In einer Demokratie darf jeder frei entscheiden, was er will.

Nur nicht an einem Referendum teilnehmen und schon gar keinen russischen Pass beantragen. Beides, so Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk, sei ein Verbrechen gegen den Staat – und zwar unabhängig von den Umständen.

Gesagt, getan: Schon zwei Tage später liegt ein Gesetzentwurf vor: Jedem, der Russe werden will, drohen bis zu fünfzehn Jahren Haft.

Wenn das den Beitritt zur EU nicht beschleunigt …

Die 3 Top-Kommentare zu "Freier Willensentscheid auf Ukrainisch: Jedem, der einen russischen Pass beantragt, drohen fünfzehn Jahre Haft"
  • Bonifazius

    Eventuell stimmt Putins Aussage doch, dass in Kiew Nazis an der Macht sind!

  • bessy

    Ich frage mich langsam wirklich was das Theater mit der ukraine eigentlich soll. Wir wissen doch alle ( oder manche die sich nicht nur im Mainstream informieren) was da abläuft. Von Demokratie war dort noch nie die Rede. Für wie blöd halten die in Brüssel und Amerika uns eigentlich. Das traurige ist jedoch, dass die für solch einen korrupten oligarchenstaat unseren Wohlstand und Weltfrieden riskieren. Aber der heilige selensky ist unantastbar. Für mich ist er ein kriegsverbrecher.. basta

  • omgmrtea

    Sehen sie das ist genau eines der Probleme im momentanen Diskurs. Man geht einfach immer zuerst mal davon aus, dass jegliche Kritik am Mainstream oder der Ukraine nur von einem Putin-Freund kommen kann. Wenn sie sich aber ein bisschen schlaumachen würden mit den geopolitischen Realitäten, zb durch Mearsheimers Vortrag "The Tragedy of Great Power Politics" oder "The Great Delusion", dann würden sie sehen dass es nicht darum geht, Putin zu verteidigen, sondern der Realität in die Augen zu schauen.