Als er seine Pläne für eine Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock hoch über dem Vierwaldstättersee der Öffentlichkeit offenbarte, gab sich Bundesrat Ignazio Cassis zuversichtlich. Etwas voreilig verkündete er vor den Medien, China werde wohl daran teilnehmen. Jetzt kommt es anders, als vom Schweizer Aussenminister erhofft und erwartet.

China wird bei der Konferenz auf dem Bürgenstock nicht dabei sein. Dies wurde nach einem Treffen zwischen dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping bekannt. Scholz habe Xi Jinping nicht zu einer Teilnahme bewegen können, hiess es am Dienstag. Nebst der Kriegspartei wird also bei der Friedenskonferenz ein weiterer wichtiger Akteur fehlen.

Mag sein, dass Bundesrat Cassis andere Freunde Russlands als Ersatz auf den Bürgenstock bringt. Doch wenn die einflussreichsten Spieler dem Treffen fernbleiben, verliert diese Friedenskonferenz gewaltig an Bedeutung. Und die Gefahr ist gross, dass sie am Ende zu einer Party der Nato-Staaten verkommt, mit dem ukrainischen Präsidenten als Heldenfigur und ein paar Ländern des globalen Südens und aus der arabischen Welt mit wenig politischem Gewicht als Stellvertreter für die fernbleibenden Russen.

Was soll das bringen?

Die 3 Top-Kommentare zu "Friedensgespräche auf dem Bürgenstock: China will daran nicht teilnehmen. Das ist ein Rückschlag für Aussenminister Cassis, der auf die Chinesen gezählt hat"
  • foerster7

    Lieber Hubert Mooser, herzlichen Dank für den Steilpass. Ihre Frage lässt sich so beantworten: Es werden gleichgesinnte und selbstdarstellende Regierungsvertreter vor Ort sein, welche sich auf unsere Kosten eine schöne Zeit gönnen um sich am Ende auf einem schicken Foto zu verewigen. Als Bürger reibt man sich verwundert die Augen und wünscht sich Staatsdiener ins Amt für welche Bürger und Land an erster Stelle stehen.

  • pt68

    ....es ging nie um Gesundheit - und jetzt geht es nicht um den Frieden!

  • desi

    Das war doch abzusehen, man hat die Vorschläge zu einem Frieden ignoriert. Laut RT hat Xi Scholz 4 Prinzipien erklärt. die für einen Frieden wichtig sind. Sieht aber so aus, wie wenn Scholz die nicht begriffen hat. Mir erschienen sie sehr vernünftig und sogar grundlegend, aber passen absolut nicht in den "Friedens"plan von Z. Und was unsere BR anscheinend auch noch nicht begriffen haben, die Schweiz wird nicht mehr als neutral wahrgenommen.