Als er seine Pläne für eine Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock hoch über dem Vierwaldstättersee der Öffentlichkeit offenbarte, gab sich Bundesrat Ignazio Cassis zuversichtlich. Etwas voreilig verkündete er vor den Medien, China werde wohl daran teilnehmen. Jetzt kommt es anders, als vom Schweizer Aussenminister erhofft und erwartet.

China wird bei der Konferenz auf dem Bürgenstock nicht dabei sein. Dies wurde nach einem Treffen zwischen dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping bekannt. Scholz habe Xi Jinping nicht zu einer Teilnahme bewegen können, hiess es am Dienstag. Nebst der Kriegspartei wird also bei der Friedenskonferenz ein weiterer wichtiger Akteur fehlen.

Mag sein, dass Bundesrat Cassis andere Freunde Russlands als Ersatz auf den Bürgenstock bringt. Doch wenn die einflussreichsten Spieler dem Treffen fernbleiben, verliert diese Friedenskonferenz gewaltig an Bedeutung. Und die Gefahr ist gross, dass sie am Ende zu einer Party der Nato-Staaten verkommt, mit dem ukrainischen Präsidenten als Heldenfigur und ein paar Ländern des globalen Südens und aus der arabischen Welt mit wenig politischem Gewicht als Stellvertreter für die fernbleibenden Russen.

Was soll das bringen?