Sich in die Niederungen des einfachen Manns von der Strasse herabzulassen und sich seine Sorgen und Nöte anhören: Das gehört zum politischen Geschäft. Und es verkauft sich in den Medien immer gut.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), nicht unbedingt verwöhnt von grossartigen Umfragewerten, fand es wohl an der Zeit, auch wieder mal mit Durchschnittsverbrauchern zu sprechen. Deshalb organisierte er im Bendorf in Rheinland-Pfalz ein «Kanzlergespräch». Es hiess, dort werde er sich den Fragen der Bürger stellen.

Angeblich wurden die Plätze für die Veranstaltung bei einer Verlosung durch eine Zeitung vergeben. So sollte ein Querschnitt durch die Bevölkerung entstehen. Man habe keine Ahnung, welche Fragen gleich kommen, verkündete die Moderatorin.

Dann war es sicher ein reiner Zufall, dass viele der Wortmeldungen von Leuten stammten, die parteipolitisch aktiv sind – und zwar von SPD und Grünen, die Teil der Regierung von Scholz sind.

Jutta Mannebach aus Koblenz beispielsweise ist Vorstandsmitglied der Grünen in ihrer Stadt – was sie tunlichst verschwieg.

Zusammenschnitte des «Kanzlergesprächs» auf Twitter zeigen: Das war keine Ausnahme. Fragen stellen durften auch ein SPD-Ortsvorsitzender, ein Juso-Beisitzer oder eine Kreissprecherin der Grünen.

Transparent gemacht wurde das in keinem der Fälle. Bürger waren wohl alle, die Fragen stellen durften. Aber ein zufälliger Querschnitt durch Deutschland war es nicht.

Die 3 Top-Kommentare zu "Geplant war ein «Bürgergespräch». Was der deutsche Kanzler Olaf Scholz stattdessen durchführte, riecht eher nach vorbereiteten Streicheleinheiten"
  • Chaignat

    Guten Morgen allerseits… wie immer „Im Westen nichts Neues“ 😊 Die Muppet Show mit Fozzie-Scholz und Co. geht munter weiter. Wir werden, in der Schweiz 🇨🇭 nicht anders, via den öffentlichen Medien, im wahrsten Sinne des Wortes unterhalten also unten gehalten, für blöd verkauft. Wie lange wollen wir uns eigentlich das noch gefallen lassen 🤔 ? Ich wünsche euch allen einen schönen Tag 👋

  • Letzte Bastion

    Die wahre Lügenpresse eben. Die sind derart abgehoben arrogant, die geben sich nicht mal mehr Mühe zu verstecken, dass sie lügen.

  • oazu

    DDR hat nur als Scheintote die Jahre überdauert, sie ist längst im Berlin des 21.Jh. in neuer Blüte auferstanden.