Die «Hate Leaks» erreichen das Bundeshaus. Die Kampagne von rund zwei Dutzend Frauen, die sich in einem Chat gegen die Journalistin Michèle Binswanger betätigt hatten, wird Thema in der Fragestunde des Nationalrats.

Pascal Hollenstein, der frühere publizistische Leiter von CH Media, war zwar nicht Teil des Chats, der inzwischen aufgedeckt wurde. Aber seine Beiträge über die Zuger Landammannfeier von 2014 waren eng abgesprochen mit der Hauptperson Jolanda Spiess-Hegglin.

Damit machte sich Hollenstein zum inoffiziellen Mitstreiter der Netzcourage-Gründerin und nutzte die Zeitungen seines Verlags, um ihre Sicht der Dinge zu verbreiten. Was er dort schrieb, legte er Spiess-Hegglin jeweils zuerst vor.

Seit Mitte Mai ist der Journalist neuer Kommunikationsverantwortlicher im Finanzdepartement von Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Just in diesem Zeitraum wurden die «Hate Leaks» enthüllt.

SVP-Nationalrat Andreas Glarner macht die Personalie nun in der Fragestunde des Nationalrats zum Thema. Er weist in seiner Eingabe, die von heute datiert, auf verschiedene Berichte und Quellen hin, die belegen, dass Hollenstein zumindest indirekt ein Teil der Kampagne gegen Binswanger war.

Was ihn letztlich zur Frage bringt: «Ist Pascal Hollenstein als Kommunikationschef noch tragbar?»

Die 3 Top-Kommentare zu "Ist der Kommunikationschef von Bundesrätin Karin Keller-Sutter noch tragbar? Diese Frage wird die Regierung bald im Nationalrat beantworten müssen"
  • elsa

    Grundsätzliche Frage: Warum braucht ein Magistrat*in ein Pressechef*in und eine Kommunikationschef*in? Vermutlich hat jeder dieser Chefs noch einen Stellvertreter?

  • tim_heart777

    Nein, wenn er noch etwas Rückgrat hat, gibt er sein neu erworbenes Amt freiwillig ab. Ansonsten bleibt er unglaubwürdig als unabhängiger Kommunikator.

  • mex

    Bedenklich, dass solche Leute für teures Steuergeld angestellt werden. Es muss natürlich bei einer FDP Politikerin passieren.