Während Politiker in Deutschland landauf, landab die Verteidigung europäischer Werte in der Ukraine beschwören, finden sich für den Dienst an der Waffe nicht genügend Menschen. Jetzt muss Verteidigungsministerin Christine Lambrecht einräumen, dass die bisherige Personalplanung der Bundeswehr Makulatur ist.

Das ursprünglich angepeilte Ziel von 203.000 Soldatinnen und Soldaten, die im Jahr 2025 zur Verfügung stehen sollen, muss nach unten korrigiert werden. Es war noch unter Lambrechts Vorvorgängerin Ursula von der Leyen ausgearbeitet worden, die Ministerin hat es inzwischen stillschweigend einkassiert. «Unser strategisches Ziel lautet aktuell, bis zum Jahr 2031 auf rund 203.000 Soldatinnen und Soldaten aufzuwachsen», bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums. Mit Blick auf das bisher formulierte Ziel bestehe «Korrekturbedarf».

Angesichts des Krieges in der Ukraine ist diese Entwicklung heikel: Die Bundeswehr selbst formuliert in ihrer Personalstrategie, dass sie «schnell und flexibel auf Veränderungen im sicherheitspolitischen Umfeld reagieren» wolle. Dies kann in einer Zeit, in der die Bedrohungslage massiv gewachsen ist, eigentlich nur bedeuten, dass mehr Soldaten gewonnen werden müssen als geplant. Tatsächlich passiert das Gegenteil.

Die Schwierigkeiten, Kandidaten für die Bundewehr zu gewinnen, sind ein Warnsignal für all jene Politiker von links bis rechts, die angesichts des Überfalls von Russland auf die Ukraine zu einer «Verteidigung der europäischen Werte» an dieser Front aufrufen. Trotz der Kriegsrhetorik finden sich offenbar nur wenige junge Menschen bereit, dieser Vorstellung auch zu folgen.

Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass sich auch die Zahl der Kriegsdienst-Verweigerer in Deutschland auf knapp 1000 verfünffacht hat. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht können Menschen, die im Verteidigungsfall nicht eingezogen werden wollen, den Kriegsdienst vorsorglich verweigern. Die Zahl der entsprechenden Anträge bei den Kreiswehrersatz-Ämtern ist seit Ausbruch des Krieges in die Höhe geschnellt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Keine Soldaten in Sicht: Verteidigungs-Ministerin Lambrecht muss Bundeswehr-Bestand nach unten korrigieren. Nur wenige sind bereit, der deutschen Kriegsrhetorik tatsächlich Folge zu leisten"
  • Edmo

    Nachdem etliche Deutsche die Freiheit des Landes am Hindukusch verteidigen durften und nach der Rückkehr, sofern diese nicht heldenhaft im Sarg erfolgte, nichts Gutes zu berichten wussten, ist beim Fussvolk die Lust auf ein bewaffnetes Abenteuer in der Ukraine eher gering. Politiker können das nicht verstehen. Doch der Normalbürger denkt, dass der Kampf bis zum letzten Ukrainer nicht mit dem Kampf bis zum letzten Deutschen verlängert werden sollte. Biden und das Pentagon werden verärgert sein.

  • T

    Wenn man sich die Clowns der Ampel und ihre Verbrechen am deutschen Volk anschaut, wundert es nicht das niemand bereit ist Dienst zu leisten. Zumal die aktuelle Generation auch vielfach nicht dazu fähig ist. Wenn bereits Linksterroristen, Hausfrauen, Kinderbuchautoren, Trampolinspringer, Studienabbrecher und Hochstapler eine Industrienation führen, ist das Ziel der Zerstörung des Systems der Marktwirtschaft erreicht. Was ist da von einer kaputt links indoktrinierten Gesellschaft zu erwarten?

  • oazu

    Deshalb doch diese ganze Kriegstreiberei mit Kriegswaffen-Lieferungen in die Ukraine, selber hat man gar kein Personal für diese mehr. So lässt der "Werte"-Westen Krieg durch andere führen und lässt Leben anderer in abscheulicher Weise erbarmungslos verheizen.