Was ist ein «Corona-Gegner»? Der Begriff ist rätselhaft. Ist das einer, der gegen das Virus ist? Das klingt nicht allzu spektakulär und dürfte auf die meisten Leute zutreffen.

Dieses Wort verwendet die SP des Kantons St. Gallen in einer entrüsteten Stellungnahme. Sie hat erfahren, dass an einem obligatorischen Bildungstag von Sekundarlehrkräften ein Podium stattfindet, an dem der Komiker Marco Rima teilnehmen wird.

Rima soll neben dem St. Galler Bildungsdirektor Stefan Kölliker (SVP) und je einer Vertretung der St. Galler Kantonalbank und der Fachhochschule OST auftreten. Das Podium diskutiert über das Thema Individualisierung.

Für die SP geht das gar nicht, wie das Onlineportal Die Ostschweiz berichtet. Denn Marco Rima sei «in den letzten Jahren leider nicht mehr als Komiker aufgefallen, sondern als prominenter Corona-Gegner». Zudem kandidiere er im Kanton Zug für den Ständerat und geselle sich «damit zu weiteren Massnahmenkritikern».

Was «eine solche Person» an einem Bildungstag mit mehreren Hundert Lehrkräften zu suchen habe, sei «ein Rätsel», so die SP. Sie fordert eine Stellungnahme der Regierung.

Nachdem die meisten Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 längst als wirkungslos oder gar schädlich enttarnt sind, ist die Kritik daran für die Sozialdemokraten also offenbar immer noch ein Sakrileg. Obwohl die Massnahmengegner in den meisten Fällen recht bekommen haben.

Dabei sollten kritische Geister wie der einstige Primarlehrer Marco Rima gerade im Bildungsbereich offene Türen haben. Denn die Schulschliessungen werden heute sogar von einstmals Mitverantwortlichen wie «Mister Corona» Daniel Koch als im Rückblick falsch beurteilt.