Per 31. Mai 2023 muss ein Mieter einer Gemeindewohnung im zürcherischen Seegräben seine Sachen packen. Nicht weil er die Miete nicht bezahlt oder die Nachbarn mit Lärm belästigt hätte.

Der Grund ist ein anderer: Die 5,5 Zimmer werden danach von Asylsuchenden bewohnt.

Die Gemeinde sei vom Kanton verpflichtet worden, Wohnraum für Flüchtlinge bereitzustellen, schreibt die Gemeindeverwaltung Seegräben in einem Brief vom 22. Februar 2023 an den Mieter.

Aber leider habe man auf dem freien Wohnungsmarkt trotz intensiver Suche keine geeigneten Objekte gefunden. Deshalb werde man nun die gemeindeeigene Liegenschaft für die Unterbringung nutzen.

«Wir bedauern, dass wir keine andere Lösung finden konnten, und hoffen, dass Sie schnell eine neue Wohnung finden», heisst es weiter. Screenshots des Schreibens kursieren seither in den sozialen Medien.

Der Brief endet mit einem überaus grosszügigen Angebot: Sollte der Rausgeschmissene vor Ende Mai fündig werden mit einem neuen Zuhause, dürfe er natürlich trotz Kündigungsfrist schon früher gehen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Mieter raus, Flüchtlinge rein: In der Zürcher Gemeinde Seegräben muss ein Bewohner seine Wohnung verlassen, damit Asylsuchende einziehen können"
  • Patrouilleur Suisse

    Die Gemeinde habe, so schreibt sie, auf dem freien Wohnungsmarkt keine Wohnung finden können. Dem rausgeworfenen Mieter empfiehlt sie, auf dem freien Wohnungsmarkt eine Wohnung zu suchen. Ist das zynisch oder ist das zynisch?

  • heinz zimmerli

    Also jetzt sind wir an dem Punkt angekommen wo Schweizer auf die Strasse geworfen werden damit man Ausländer einquartieren kann. Jetzt ist eine rote Linie überschritten worden in unserem Land.

  • Seekatze

    Danke für die Mails betr. Gemeinderäte Seegräben. Habe den beiden gerade unmissverständlich geschrieben, dass sie diese Kündigung zurücknehmen sollen. Höflich jedoch nachdrücklich. Macht mit. Danke. --- Dazu kommt ja auch, dass die Mieter wohl Wurzeln dort gefasst haben und die "neuen" nicht. Also ist es voll unlogisch, was da abgeht und einem Schweizer gegenüber zynisch.