Wichtiger Grundsatz: Halte dich in Krisen am Bewährten fest. Keine Experimente! Direkte Demokratie, Unabhängigkeit, möglichst wenig Staat, die bewaffnete Neutralität: Das sind die Pfeiler unserer konservativen, liberalen Ordnung. Sie hat unbezweifelbare Grosserfolge produziert.

Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine ist vieles in Gefahr. Die Schweizer Politik ist ausser Rand und Band. Der Staat wächst ungebremst, immer mehr Angestellte, Durchschnittslohn 120.000 Schweizer Franken. Die grüne Energiewende brachte noch mehr Staat, explodierende Preise und weniger Sicherheit. Sie ist total gescheitert, was sich ihre Befürworter niemals eingestehen.

Sozialismus statt Freiheit und Markt, mehr Staat, weniger Schweiz.

Anstatt die Unabhängigkeit zu pflegen, flüchtet sich die Politik in die Arme des Auslands. Der Bundesrat schickt seine Unterhändlerin Livia Leu in Hochfrequenz nach Brüssel, um sich institutionell der EU anzuschmiegen. Wehrministerin Viola Amherd fordert die engere Anbindung an das amerikanische Militärbündnis Nato, der neue US-Kampfjet ist ihr Eintrittsinstrument.

Was ist die Schweiz noch, wenn sie sich einschmiedet in Bündnisse und internationale Organisationen, aus denen es kein Entrinnen gibt? Stets war die Handlungsfreiheit ihre grosse Stärke. Der Kleine muss beweglich bleiben, um zwischen den Grossen nicht zermalmt zu werden. Von dieser Einsicht ist in Bern fast nichts zu spüren.

Bundespräsident Ignazio Cassis ist der Meinung, die Schweiz müsse in unsicheren Zeiten erst recht Unterschlupf finden unter dem «Schutzschirm» der Europäischen Union. Manchmal habe ich den Eindruck, unsere Politiker seien die letzten, die noch an die EU glauben. Ängstlichkeit und mangelndes Vertrauen in die staatliche Selbständigkeit der Schweiz sind Trumpf in Bern.

Natürlich sieht es unter den Parteien die SVP anders, als einsame, wenn auch stärkste Kraft. Doch ihre Bundesräte, gelegentliche Ausnahme Ueli Maurer, überlassen die Lufthoheit den anderen. Jede Sommaruga-Rede ist ein glühendes Partei-Plädoyer für die Richtigkeit ihrer falschen Energiepolitik. Wo sind die SVP-Bundesräte, die mit dem Prestige ihres Amts ihre Werte dagegenhalten?

Auch die Medien sind schweizmüde, zeitgeistbenebelt, gefangen in der Wahrnehmungskapsel eines sich selbst schmeichelnden Gutmenschentums. Sie alle scheinen unter dem «Unbehagen am Kleinstaat» zu leiden. Nur eine Schweiz, die auf der internationalen politischen Bühne mittanzt und brav die Uniform der anderen anzieht, findet ihre Anerkennung. Die Kuhdreck-Schweiz verachten sie.

In verwirrten Zeiten braucht es Orientierung, Pflöcke in der Landschaft, mutige Aufhalter und Gegensteuerer, die sich trauen, ihren Mund aufzumachen. Die Schweiz ist immer auch eine Frage der Didaktik, alles andere als selbstverständlich. Man muss klären und erklären, was die Schweiz ist, immer wieder, auch den Schweizern.

Der Aufruf geht an die Bundesräte der SVP. Sie müssen aus der Deckung. Die weitverbreitete konservative Stimmung im Land findet im Bundeshaus ein allzu schwaches Echo. Ich rede nicht von Konfrontation, ich rede von Inspiration. Wo sind die bundesrätlichen Tenöre der Unabhängigkeit, der Neutralität, der Volksrechte? Wo sind die konservativen Lehrer und Ausbildner der Nation?

Die 3 Top-Kommentare zu "Schweiz ausser Rand und Band: Unsere Mainstream-Parteien werfen bewährte Grundsätze über Bord. Die Konservativen hätten viele Trümpfe in der Hand"
  • Alpensturm

    Tja, wahlen haben Konsequenzen, vergessen wir das nicht für 2023 und investieren wir etwas mehr Zeit und Energie in Recherchen, bevor wir jemandem unsere Stimme abgeben. Ich will einen Nationalrat, der für eine eigenständige, neutrale Schweiz ist, die Agenda 2030 bekämpft, das Covid- und Epidemiengesetz bekämpft, der EU den Tarif durchgibt, Gesetze und Steuern abbaut, die Bundesverwaltung abbaut, unser Stiftungsrecht unattraktiv für NGOs wie die WHO, BIZ, GAVI, CEPI etc. macht.

  • Sonusfaber

    Der Anblick einer Schweiz, die Zuflucht sucht unter die Fittiche der EU und somit ihre Selbstbestimmung aufgibt, verkürzt meine Lebenszeit um Jahre.

  • Thomasius

    Der Druck ist schon seit langem seitens der EU sehr gross. Neu dazu kam u.anderem die ukrainische "Gutmenschenpropaganda"die sich ironischerweise nicht vom Krieg distanziert. Die Schweiz als selbständiger Staat kann sich nur noch mit SEHR GROSSER RAFFINESSE bewahren da der Druck stehtig steigt. Dazu braucht es eine intelligente Mehrheit. Lähmende Dumpfheit hat noch überhand.