Der Industriekonzern SFS aus dem St. Galler Rheintal hat mit Medienmeldungen über spezielle Arbeitsregelungen Aufmerksamkeit erregt. Demnach hat die Firmenführung die Wochenarbeitszeit ab November um zwei Stunden erhöht und Ferien reduziert, dies bei konstantem Lohn.
Für die Firmenspitze gibt es Lohnkürzungen. Die Massnahmen sind befristet und gelten primär für die Autozulieferersparte als Mittel gegen gestiegene Energiekosten und die Erstarkung des Frankens.
Es ist eine traditionelle Stärke der Schweizer Industrie und Gesellschaft, dass sich in vielen Firmen Führung und Belegschaft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eigenständig auf Regeln zur Bewältigung der Probleme zusammentun.
Die Schweizer Exporteure haben seit 2015 so eine erhebliche Erstarkung des Frankens weggesteckt und ihre Fitness verbessert.
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Es gibt ein anderes Problem: Eine breite und durch die Medien geförderte Volksmeinung herrscht: Wenn man mit seinem Geschäft falliert ist man selber schuld, da man etwas falsch gemacht hat. Ist man durch seine harte und Jahre entbehrungreiche Arbeit schlussendlich erfolgreich und macht dann einen hohen Gewinn ist man ein Abzocker. Wie blöd und isoliert muss man sich da als Unternehmer vorkommen ?
“Sich reinhängen in schwierigen Zeiten" Man muss nur aufpassen, dass das so bleibt. Was ist, wenn genau diese Leute merken, dass es um die Formel geht: "Härter arbeiten für weniger Wohlstand" ?
Die Frustationsgesellschaft. In weiten Teilen des Westens hat man nie gelernt, anständig miteinander zusammenzuarbeten. Ständiges gehässiges Ellenbögele sind an der Tagesordnung. Das tun hauptsächlich schwache, unstabile Menschen. Wie unangenehm. Die meisten Berufstätigen befinden sich im ständigen, selbstverschuldeten Überforderungszustand und hasten wirr in der Gegend herum, fern jeder gefestigten Basis.