Ein Bericht der ARD-«Tagesschau» vom Dienstagabend über den Krieg in der Ukraine, Waffen für Selenskyj und über das Friedensangebot Russlands zeigt, wie man die Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock im Ausland wahrnimmt: als Veranstaltung von Wolodymyr Selenskyj, dem Präsidenten der Ukraine.

So berichtete das Erste Deutsche Fernsehen zu bester Sendezeit unter anderem, dass die EU-Verteidigungsminister das Friedensangebot von Wladimir Putin als Störmanöver abtun. Der russische Präsident hatte zuvor vorgeschlagen, den Konflikt einzufrieren. Für die Ukraine sei das Angebot ebenfalls inakzeptabel. «Sie hat für Mitte Juni zu einer eigenen Friedenskonferenz in die Schweiz eingeladen», offenbarte der ARD-«Tageschau»-Sprecher in seiner Anmoderation zum Bericht über die Offerte aus Russland.

Natürlich hat man gewusst, dass Selenskyj Bundespräsidentin Viola Amherd am Rande des WEF in Davos gebeten hat, in der Schweiz eine «hochrangige Friedenskonferenz» zu organisieren. Dennoch verkaufte Bundespräsidentin Amherd, aber auch Aussenminister Ignazio Cassis sie als eigene Veranstaltung.

Auf der Homepage des Departementes für auswärtige Angelegenheiten wird explizit darauf hingewiesen, dass die Schweiz (und nicht die Ukraine) am 15./16. Juni zu einer Friedenskonferenz einlädt.

Werden wir getäuscht?

Für Deutschland und wohl auch noch andere Staaten ist offenbar Selenskyj der Gastgeber. Das degradiert unsere Bundesräte zu Laufbuben des ukrainischen Staatspräsidenten.