Anders als immer wieder behauptet, ist Andreas Glarner ein angenehmer Zeitgenosse. Der Aargauer SVP-Nationalrat ist ein lustiger, jovialer Mensch und ein Politiker, der seine eigene Partei oftmals kritisch hinterfragt.

Doch im aktuellen Wahlkampf geht Glarner zu weit.

Mit einem Fake-Video, das er mit künstlicher Intelligenz (KI) erstellt hat, lässt er Sibel Arslan für die SVP und seine eigene Wiederwahl werben. Er sagt, er habe «einen heiteren Schlusspunkt» im Wahlkampf setzen wollen. Die Grüne-Nationalrätin findet es gar nicht lustig. Sie hat ein Gericht eingeschaltet. Dieses verbietet den Glarner-KI-Post.

Der Ärger von Arslan ist verständlich: Es ist nicht das erste Mal, dass sich Glarner auf die Baslerin eingeschossen hat. Nach einer Klimademonstration vor dem Bundeshaus vor drei Jahren ging er mit den Worten auf sie los: «Recht und Ordnung, Frau Arschlan – das gab es in deinem Staat nicht!» – womit er auf ihre türkische Herkunft ansprach.

Schon damals war das daneben und geschmacklos. Jetzt folgt die nächste Attacke von Glarner auf dasselbe Ziel. Warum immer diese Frau?

Es ist Zeit, diese Aversionen gegen Arslan zu beenden. Stopp, Andreas Glarner, es reicht! Zurück zur Sachpolitik, bitte!