Auf der einen Seite das: Demnächst kommen die Kirchenaustritts-Zahlen. Sie müssen den Geistlichen Höllenqualen bereiten, weil von Jahr zu Jahr neue Rekorde erreicht werden. 640.000 waren es zuletzt aus katholischer und evangelischer Kirche.

Auf der anderen Seite das: Zu Weihnachten waren die Kirchen wieder knackevoll. Die katholischen wie die evangelischen. Als am letzten Tag des letzten Jahres der emeritierte Papst Benedikt XVI. starb, war die Anteilnahme gross. In Deutschland, wo er herstammte, und auf der Welt, wo er in Erinnerung bleibt. «Er hat Afrika dazu angehalten, an sich selbst zu glauben und sich in Würde zu erheben», sagte zum Beispiel der kongolesische Kardinal Fridolin Ambongo und zeigte damit jenen Deutschen, die mit der Kirche so gar nichts mehr anfangen können, eine Perspektive auf diesen Papst, die sie selber nie wahrgenommen haben.

Und am Donnerstag öffnet der konfessionslose Kanzler Olaf Scholz, der seinen Amtseid ohne die Formel «So wahr mir Gott helfe» geleistet hat, die Türen seines Kanzleramts für die Sternensinger, die an die Heiligen Drei Könige des neuen Testaments erinnern.

Es ist weder eine Wiederauferstehung noch nur ein frommer Wunsch: Die Kirche hat alle Chancen, als tragende Säule in unserer Gesellschaft wahrgenommen zu werden. Es gibt vieles, das funktioniert. Und es gibt damit vieles, auf dem sich aufbauen lässt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Von Jahr zu Jahr werden rekordhohe Kirchen-Austritte verzeichnet. Und doch: Die Kirche ist in der Gesellschaft fest verankert"
  • traugi68

    Leider haben alle grossen Landeskirchen in Corona Zeiten völlig versagt und kritiklos sämtliche, auch verfassungswidrige Massnahmen in vorauseilendem Gehorsam mitgetragen. Viele meiner neuen Bekannten sind deswegen ausgetreten. Ich bin zwar Agnostiker und konnte aber feststellen, dass freikirchliche Kreise die Massnahmen viel kritischer sahen und auch dagegen protestierten.

  • T

    Die Kirche sollte sich wieder zurück besinnen auf ihre Kernaufgaben. Seit die Kirchen mit dem Klimathema moralisiert und politisiert ist sie das Sprachrohr der Grünen und der NGO`s. Die Kirche ist zum Handlanger der Klimamarxisten und der internationalen Sozialisten verkommen. Deshalb ist jeder Austritt eines Mitglieds zu begrüssen!

  • baertierchen

    2022 ist die Zahl der Römischen Katholiken weltweit auf 1.36 Milliarden angestiegen.Der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung beträgt 17.7 %.Die Kath. Kirche wuchs vor allem in Amerika und Afrika. Insgesamt sind 410000 Priester tätig und 5400 Bischöfe.Nur in Europa sinkt die Zahl der Katholiken.Weltweit betreibt die kath.Kirche 73 000 Kindergärten,15000 Pflegeheime,9200 Waisenhäuser, 5300 Krankenhäuser ,3100 Schulen und Hunderte von Hochschulen.