So tönte es vor achtzehn Monaten: «Was eine Frau trägt oder nicht, das entscheidet eine Person selbst: die Frau», erklärte SP-Nationalrätin Tamara Funiciello. «Es geht den Initianten nicht um Frauenrechte, sondern darum, antimuslimische Ressentiments zu schüren.»

Grund für die linke Empörung war das Volksbegehren für ein Verhüllungsverbot (Burka-Verbot). Das Anliegen verlangt, dass ein Mann seine Frau nicht dazu zwingen darf, sich in der Öffentlichkeit verhüllen zu müssen.

Heute tönt es aus dem gleichen Lager so: Die grüne Zürcher Stadträtin Karin Rykart verhindert beispielsweise ein privates Public Viewing, weil das Fussball-WM-Austragungsland Katar die Menschenrechte verletze.

Das Verhalten dieser Kreise in jüngster Vergangenheit bringt die Heuchelei und den Pseudo-Moralismus perfekt auf den Punkt: Menschenrechts-Verletzungen von Islamisten in der Schweiz werden hingenommen und als Zeichen der kulturellen Vielfalt taxiert. Traditionen und kulturelle Überzeugungen in muslimischen Ländern werden dagegen bequem aus der Schweiz mit erhobenem Zeigefinger angeprangert.

Was schliessen wir daraus?

Wer auf die Kickerei in Katar steht, soll die Endrunde mit Freude und Spass geniessen. Das Dümmste wäre, sich den Anlass von solchen diskreditieren Kritikern vermiesen zu lassen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Wer heute gegen Katar wettert, kämpfte gestern für die Vollverschleierung von Frauen: Lassen Sie sich von den demaskierten Moralisten ja nicht den Fussball verderben"
  • oazu

    Von Verlogenheit und Heuchlertei durchtriebenes Gutmenschentum von linken Kreisen. Was klagt man an, wenn "Haltungs"-Politiker der Mitte-Pfisterschen und FDP-Burkhartschen Art das tagtäglich selber, zwar unterschwelliger, vormachen.

  • maurolo

    Vor 12 Jahren wurde diese WM an Katar vergeben. Wie das möglich war ist nicht mein Problem. Die Fifa mit Elefantino könnte wahrscheinlich so weit gehen, dass sogar auf den Fidschi-Inseln eine WM stattfinden könnte. Mit Geld ist alles möglich. Für mich als Fussball Fan ist es nicht ausschlaggebend, wo eine WM stattfindet. Die Heuchler und Moralapostel haben 12 Jahre geschwiegen und kriechen jetzt aus allen Löchern. Forza Italia 💪 Oh, scheisse, die sind ja gar nicht dabei. Hopp Schwiiz 💪 ⚽️

  • bmiller

    Diesen Leuten geht es nicht um ganz profane Gleichberechtigung der Frau, wie sie auch den Iranerinnen zustünde, sondern einzig um ihr linke Ideologie. Wie die Philosophin und Gender Ikone Judith Butler: "„Die Burka symbolisiert, dass eine Frau bescheiden ist und ihrer Familie verbunden; aber auch dass sie nicht von der Massenkultur ausgebeutet wird und stolz auf ihre Familie und Gemeinschaft ist.“ Dies sagt eine privilegierte "Feministin". Linker Moralismus überall.