Im Interview mit Emma spricht Erich Vad, Brigadegeneral ausser Dienst und Angela Merkels ehemaliger Sicherheitsberater, unbequeme Wahrheiten zum Ukraine-Krieg aus: «Wenn das Ziel eine unabhängige Ukraine ist, muss man sich perspektivisch auch die Frage stellen, wie eine europäische Ordnung unter Einbeziehung Russlands aussehen soll. Russland wird ja nicht einfach von der Landkarte verschwinden.»

Die Lieferung der vierzig Marder an die Ukraine sei für ihn eine «militärische Eskalation». Er sagt: «Das könnte eine Eigendynamik entwickeln, die wir nicht mehr steuern können.» Natürlich sei es richtig, die Ukraine zu unterstützen – «aber nun müssen doch endlich die Folgen bedacht werden».

Die aktuelle militärische Lage bezeichnet er als «Patt-Situation», sie sei «militärisch nicht zu lösen». Er verweist dabei noch immer auf die Aussagen von US-Generalsstabschef Mark Milley.

Auch zur deutschen Debattenkultur äussert sich Ex-Brigadegeneral Vad: «Es gibt weitestgehend keinen fairen offenen Diskurs mehr zum Ukraine-Krieg», sagt er. «Wir erleben weitgehend eine Gleichschaltung der Medien, wie ich sie so in der Bundesrepublik noch nie erlebt habe. Das ist pure Meinungsmache. Und zwar nicht im staatlichen Auftrag, wie es aus totalitären Regimen bekannt ist, sondern aus reiner Selbstermächtigung.»

Die 3 Top-Kommentare zu "«Gleichschaltung der Medien»: Ex-Brigadegeneral Vad kritisiert den Westen, der im Ukraine-Krieg in eine militärische Eskalation schlafwandelt"
  • Geronimo

    "Das könnte eine Eigendynamik entwickeln, die wir nicht mehr steuern können." GESTEUERT WIRD AUS DEN USA und dies seit mehreren Jahrzehnten! PLANdemien, Kriege usw. lassen sich dank, folge den Profiteuren und dem Geld, leicht verfolgen. Millionen getötete Menschen und unermessliches menschliches Leid säumen deren Raubzüge.

  • j.degreif

    Vad hat wahrscheinlich Recht. Nur in einem Punkt irrt er. Die Gleichschaltung der Medien gab es auch schon bei Corona!

  • michaeljau

    Ich sehe das Problem viel tiefer. Nicht nur in den Medien, sondern generell in der Gesellschaft fehlt die Debattenkultur, je jünger die Leute, desto weniger. Das war so beim Klimawandel, dann Corona, jetzt Ukraine. Es gibt zwar sehr radikale Positionen (im Internet), eine öffentliche Debatte darüber bleibt jedoch aus. Ausserdem haben sich die Medien weitgehend von der grossen Mehrheit der Bevölkerung verabschiedet. Wer von den U30 liest denn heute den Tagesanzeiger, den Spiegel, die Weltwoche...