Im Abstimmungskampf im Sommer hiess es, die Schweiz habe keine Wahl. Die Mindeststeuer für global tätige Unternehmen komme auf jeden Fall.

Eine Fehlprognose.

Wichtige Staaten wie die USA, Brasilien, Indien, China oder Südafrika haben sich vom Projekt verabschiedet. Länder wie etwa Japan haben die Einführung verschoben.

Rund drei Viertel der 140 Nationen, die sich auf das Projekt geeinigt haben, setzen dieses im nächsten Jahr nicht um.

Was macht der Bund und die zuständige Finanzministerin Karin Keller-Sutter?

Trotz dieser komplett veränderten Ausgangslage will sie die Steuererhöhung umsetzen.

Noch störender: Bisher erzählten die Befürworter, dass die Länder, die die Mindeststeuer installierten, das Geld von Nationen, die darauf verzichten, erheben können. Doch auf diesen Mechanismus verzichtet der Bundesrat.

Es ist ein Fiasko: Die Schweiz verschlechtert mutwillig ihre steuerliche Standortattraktivität und spielt die Musterschülerin. Gleichzeitig lässt sie alle auf der Welt in Ruhe, die sich diesem Diktat nicht beugen.

Wieder einmal zeigt sich: Diesem Land geht es trotz und nicht wegen seiner Politiker so gut.

Fragt sich einfach, wie lange noch.