Die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) hat diese Woche ein interessantes Urteil gefällt. Zum ersten Mal befand sie über Beschwerden gegen die Nichtaufschaltung von Kommentaren in Online-Foren von Schweizer Radio und Fernsehen SRF.

Der Befund ist für den Medienriesen ein Debakel. Die Community-Redaktion von SRF hatte Kommentare nicht aufgeschaltet mit der Begründung, sie verstiessen gegen die unternehmenseigene Netiquette und hätten als Inhalt nicht überprüfbare Unterstellungen beziehungsweise Behauptungen.

Das UBI prüfte die Fälle und kam zum Schluss, dass der Sender mit der Nichtaufschaltung die Meinungsfreiheit verletzt.

Es zeigt sich, wie heikel es ist, wenn Pressehäuser die Ansichten ihrer Zuschauer und Leser zensurieren. Die Beurteilung von Journalisten ist selten ein guter Massstab.

Als Prinzip sollte gelten: Lieber grosszügig und eine Debatte ermöglichen als eine Diskussion abwürgen. Zu wichtig ist das Prinzip der Meinungsfreiheit. Die SRG sollte dringend über die Bücher.

Die 3 Top-Kommentare zu "Zeit für Meinungsfreiheit: SRF zensuriert Kommentare und wird jetzt dafür gerüffelt"
  • Franz Böni

    Bei SRF gibt es ja seit Corona keine freien Debatten mehr. Alles untersteht dem woken Wahrheitsministerium. Wird Zeit SRG den Geldhahn abzudrehen.

  • Peter Hasler

    Sorry, aber SRF ist nicht irgend ein Medienhaus - es ist faktisch ein Staatssender. Und hier sollten Bundesrat und Parlament über die Bücher gehen. Schliesslich erhält die SRG einen Staatsauftrag in Form eines Leistungsauftrages (ok: welche Leistung?), einer Sendekonzession und einer Einzugststelle für die Zwangsgebühren. Ich empfehle dazu die Bundesverfassung zu lesen - und somit reicht eine Rüge der (abhängigen) UBI nicht. Hier wären richtige Konsequenzen dringend nötig, so ändert sich nichts.

  • Ushuaia

    Na endlich! Genauso hat SRF auch die nicht gewollten Kommentare auf Facebook während Corona behandelt: gelöscht und den User gleich gesperrt. Zensur ersten Grades.