Vergangene Woche war ich auf der portugiesischen Insel Madeira. Während es im Mittelmeerraum Schreckensmeldungen von Hitzetagen unvorstellbaren Ausmasses gegeben hat, war es an der schroffen Atlantikküste fast durchgehend angenehme 25 Grad warm. Morgens und abends frischt es gerne auf, weshalb ich die Destination sehr empfehlen kann, wenn man sich in den Sommerferien vor dem Hitzekollaps fürchtet.

Und wer noch mehr klimatische Erfrischung sucht, kann sie auf erfreulich gut ausgebauten Wanderrouten in den urwaldartigen Hügeln der Insel finden. Entlang den levadas beispielsweise – Wasserstrassen, die über fünf Jahrhunderte gebaut wurden, um Dörfer und Landwirtschaft zu versorgen. Um an die Ausgangsorte der Wälder zu gelangen, braucht man allerdings einen Mietwagen, was mir völlig neue Autoerfahrungen ermöglichte.

Der letzte Mietwagen, den ich gefahren bin, war vermutlich ein Fiat, und es ist schon rund dreissig Jahre her. Die Erinnerung daran ist etwas verschwommen. Ich war damals überzeugt, schon Auto fahren zu können, obwohl ich es noch nicht durfte, und fuhr etwas ungelenk durch Sardinien. Seither hat sich offensichtlich das Mietwagengeschäft stark verändert, auf Anfrage brachte ein freundlicher Portugiese das Auto in mein Hotel und gab mir den Schlüssel zu einem Seat Arona. Kein Übergabeprotokoll, keine langen Erklärungen, bloss offroad solle ich bitte schön nicht fahren.

Der Arona ist dafür trotz angedeutetem SUV-Design auch nicht geeignet, weil es ihn nur mit Vorderradantrieb gibt. Das ist für eine Insel in einer gemässigten Klimazone natürlich kein Problem, und der kompakte Seat ist klein genug, um auf den teilweise abenteuerlich steilen und engen Strassen Madeiras überall gut durchzukommen, bietet aber gleichwohl ausreichend Platz für vier Personen plus Rucksäcke.

Es war allerdings nicht nur das erste Mal, dass ich auf völlig legalem Weg einen Mietwagen gefahren bin, sondern auch eine Premiere, die nur für Autotester ein Thema ist: Im Vergleich mit den Fahrzeugen, die mir in der Regel zur Verfügung gestellt werden, kam dieser Arona in der sogenannten Basisausstattung daher: kaum Assistenzsysteme – abgesehen von Parksensoren am Heck –, Sitze mit Kunststoffbezug und einem etwas speziellen Geruch sowie ein Dreizylindermotor mit 110 PS.

Für die notwendigen Kurzstrecken macht der Seat allerdings einen tadellosen Eindruck: Ein digitales Cockpit ist Standard, das Fahrwerk ermöglicht auf den perfekt asphaltierten Landstrassen entspanntes Vorankommen und macht auch auf holperigen, aber befestigten Bergwegen einen guten Eindruck. Kurz: der perfekte Mietwagen auf Madeira.

Seat Arona 1.0 EcoTSI Style

Motor/Antrieb: 3-Zylinder-Turbo-Benziner, Vorderradantrieb, 7-Gang-DSG; Hubraum: 999 ccm; Systemleistung: 110 PS / 81 kW; max. Drehmoment: 200 Nm / 2000–3500 U/min; Verbrauch (WLTP): 5,8 bis 6,4 l / 100 km; Beschleunigung (0–100 km/h): 10,8 sec; Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h; Preis: ab Fr. 31 250.–