Bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Ingolstadt musste Parteichef Tino Chrupalla medizinisch versorgt werden. Wenig später landete er im Krankenhaus.

Seither wird über die Ursache gerätselt. Die AfD geht davon aus, dass Chrupalla mit einer Spritze oder einem ähnlichen Instrument gestochen wurde.

Verschiedene Politiker wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hatten der AfD danach vorgeworfen, ohne Beweise politisches Kapital aus dem Vorfall schlagen zu wollen. Damit implizierte er, das Ganze sei nur vorgetäuscht.

Dagegen spricht der Befund der Ärzte des Klinikums Ingolstadt, wie das Portal nius.de unter Berufung auf die Zeitung Junge Freiheit berichtet. Der Abschlussbericht der Mediziner spreche von einer «intramuskulären Injektion», die Chrupalla verabreicht wurde.

Der AfD-Vorsitzende habe eine «Nadelstichverletzung» im Bereich der Schultermuskulatur davongetragen. Demnach müsste ihn jemand in den Oberarm gestochen haben.

Seine Symptome deuteten auf einen «unklaren Intox» hin, also eine Vergiftung unbekannter Art. Die Folge sei ein «kompletter Rechtsschenkelblock», was eine Störung im Herzen bedeutet.

Noch am Donnerstag hatten Polizei und Staatsanwaltschaft gemeldet, es gebe keinerlei Erkenntnisse für einen tätlichen Angriff auf Chrupalla. Man habe vor Ort auch keine Spritzen oder Injektionsnadeln gefunden.

Verabreicht werden kann eine Substanz aber auch mit anderen spitzen Gegenständen. Auf anderweitige Funde angesprochen, erklärte die Staatsanwaltschaft, sie werde keine Auskunft zu den Ermittlungsergebnissen erteilen.

Zwei Fotos, die nius.de publizierte, zeigen jedenfalls, dass Polizeibeamte einen kleinen Gegenstand in eine Tüte verpacken. Der Inhalt ist unbekannt.