Hendrik Zörner hat eine Karriere zwischen Journalismus und Politik absolviert. Zunächst war er Redakteur bei Vorwärts, der Parteizeitung der SPD. Später diente er dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel von der SPD in dessen Staatskanzlei zu.

Inzwischen ist er Pressesprecher beim Deutschen Journalisten-Verband. In dieser Funktion ereifert sich Zörner nun über ARD und ZDF. Der Anlass: Die Sender haben in der Reihe «Sommerinterview» AfD-Politiker als Gäste empfangen.

Was der Sprecher davon hält, publiziert der Journalisten-Verband auf seiner Website: «Warum eigentlich führen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender Sommerinterviews mit den Spitzen einer Partei, die beim Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall gelistet ist?»

Die Sender gingen bei dieser Entscheidung von einem einfachen Prinzip aus: Die AfD ist als demokratisch gewählte Partei im Bundestag vertreten.

Für Zörner ist das «ein sehr formales Argument». Man müsse bei der Einschätzung auch aktuelle Entwicklungen einbeziehen. Und diese zeigen laut ihm einen «rasanten Rechtsdrift der AfD».

Die Haltung von Hendrik Zörner wird von seinem Arbeitgeber offensichtlich geteilt. Im vergangenen Februar forderte der Journalisten-Verband, die Medien müssten ihre Berichterstattung über die AfD «neu justieren».

Da der Verfassungsschutz vertieft prüfe, die gesamte Partei als «gesichert extremistisch» einzustufen, dürfe man sie nicht mehr «als eine Partei von mehreren beschreiben».

Stattdessen müsse in Beiträgen über die AfD stets auf deren «extremistische Absichten» hingewiesen werden – wie «ein unübersehbarer Warnhinweis auf Zigarettenschachteln».