Nachdem bis Mitte 2022 ein Verlust von 95,2 Milliarden Franken ausgwiesen worden war, hofften viele, dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht sei. Aber dies ist offensichtlich nicht der Fall.

Wegen weiterer Währungs- und Bewertungsverluste sind die Eigenmittel der Schweizerischen Nationalbank (SNB) – inklusive Rückstellungen – erstmals seit fünf Jahren wieder unter 100 Milliarden, genau auf 99,4 Milliarden Franken, gefallen.

Sie machen nun noch 10,3 Prozent der Bilanzsumme aus, obwohl auch Letztere auf 968 Milliarden Franken zurückgekommen ist.

Es ist kaum damit zu rechnen, dass sich die Situation im August wesentlich aufgehellt hat: Der Euro blieb dank einem Endspurt gegen Ende August im Monatsvergleich zwar unverändert, und der US-Dollar legte sogar 2,6 Prozent zu. Der Goldpreis blieb in Franken gerechnet ebenfalls unverändert. Aber die Aktienmärkte vermochten das Juli-Niveau nicht ganz zu halten.

Grössere Bewertungsverluste dürften dafür auf den riesigen Anleihensbeständen angefallen sein. Die Renditen für zehnjährige deutsche und amerikanische Staatsanleihen haben nach einer kurzen Verschnaufpause im Juli wieder um 70 beziehungsweise 110 Basispunkte zugelegt.

Mit dem noch vorhandenen Eigenkapital und den Rückstellungen können weitere Verluste abgefangen werden. Aber im Vergleich zur Bilanzsumme haben diese Eigenmittel den tiefsten Stand seit Ende 2015 erreicht.

Die Lage für die SNB bleibt somit unangenehm, denn weitere 10 Prozent Währungsverluste auf ihren Anlagen würden ihre Eigenmittel praktisch aufzehren.

Die 3 Top-Kommentare zu "Auch im Juli sind das Eigenkapital und die Rückstellungen der Schweizerischen Nationalbank um weitere 3,6 Milliarden Franken geschmolzen. Wie viele Verluste kann unsere Notenbank noch verkraften?"
  • Stefan Christen

    Lasst Euch nicht täuschen. Die SNB kann nicht pleite gehen, denn sie hat das Recht, Geld zu erstellen. Um dem Franken gegenüber dem Euro zu schwächen, hat man Hunderte Milliarden Franken gedruckt (um Euro zu kaufen) und jetzt möchte man langsam den Weg durch die Medien vorpfaden lassen, dass der Bürger mit seinen Steuern die Verluste an diesem aus dem Nichts erschaffenen Geld ersetzen soll? Unakzeptabel. "Wenn die Bürger das Geldsystem verstehen, haben wir morgen eine Revolution." (Henry Ford)

  • pbe

    Beim Verlust handelt es sich um sich in Luft auflösende Euros und es sieht danach aus, dass es so weiter geht. Die Euroturbos von der FDP können langsam mit dem Aufräumen ihres eingestürzten Luftschlosses beginnen. Aber halt, man hat in letzter Sekunde einen neuen Grund gefunden uns in die EU zu treiben. Der Krieg in der Ukraine zeigt doch, wie wir von Europa abhängig sind und allein gegen den bösen russischen Buben keine Chance haben. Neutral sind wir natürlich noch aber nur mit Hilfe der Nato und EU. FDP Logik halt.

  • aliasmailster

    Liebe Schweizer, falls es euch ein Trost ist: Deutschland ist schon lange pleite, wir dümpeln nur noch vor uns hin, weil die Druckerpressen in der Bundesdruckerei auf Hochtouren laufen und täglich frische bunte "Zettelchen" in Umlauf gebracht werden, hinter denen nur noch der Wert des Notenpapiers, der (Sicherheits-)Druckfarbe und der Wertschöpfung im Druckprozess stehen. Alles andere ist fiktiv und wertlos.