Wer vom Völkerrecht kommt, denkt gross. Nicht so kleinkariert wie, sagen wir mal, ein Kuhmelker.
Als Aussenministerin hat Annalena Baerbock – die sich und Partei-Freund Robert Habeck einst so charakterisierte – eine hohe Position erreicht. Da wird mit der ganz grossen Kelle angerührt.
Bis zu zehn Millionen Geflüchtete erwarte sie aus der Ukraine, teilte sie an einem Grünen-Parteitag in Brandenburg mit. Atemlos fuhr sie fort: «Und wir werden die alle aufnehmen.» Freiwillig.
Wer ist wir? Die Familie Baerbock? Die Brandenburger Grünen? Das Bundesland Brandenburg? Oder «wir» Deutsche?
Haben Völkerrechtler Zahlenverständnis? Wohl nicht, denn sonst wüsste Baerbock, wie viel zehn Millionen Menschen sind: Mehr als ein zusätzliches Niedersachsen.
Hat sie eine Ahnung, wie viele Wohnungen, Schulen, Jobs, Klinikbetten zehn Millionen Menschen benötigen – über Nacht?
Aber es ist ja nicht von Dauer. Sie hoffe, dass man eines Tages wieder vom Ärmelkanal bis nach Kasachstan durch eine freie und friedliche Ukraine fahren werde, meinte Baerbock.
Von Geografie versteht sie also auch nichts.
Der "Kuhmelker" verdient jeden Tag sein Brot im Schweisse seines Angesichts. Er sorgt auch für das Futter, der ihm anvertrauten Tiere, schaut für einen sauberen Stall und gepflegte Tiere. Er ist kein Tagedieb, der den Tag damit verbringt, auf dem Trampolin zu hüpfen oder in Politiklehrgängen schlau zu schwatzen. Armes Deutschland.
Klaus Kinsky damals so: „Du bist so bescheuert, so bescheuert bist du, dass du es nicht mal merkst!“
Deutschland benimmt sich immer noch wie ein ökonomischer Riese und eine moralische Instanz, d.h. finanziert die halbe EU und erklärt der Welt was gut was böse ist. Gleichzeitig ist seine eigene Infrastruktur in schlechtem Zustand, sind die Schulen finanziell unterdatiert, die Bundeswehr nicht wehrtauglich und das Land hat 2.3 Milliarden Schulden, was über 70% vom BIP sind und damit über dem seinerzeitig von Deutschland durchgepeitschten 60% als (Maastricht)-Kriterium zur Aufnahme in die EU ist.