Ein britisches Gericht hat die Abschiebung eines verurteilten albanischen Kriminellen gestoppt – unter anderem mit der Begründung, dass sein zehnjähriger Sohn keine ausländischen Chicken Nuggets essen wolle. Das berichtet die britische Zeitung The Telegraph.

Das Gericht befand, dass es für das Kind «unzumutbar hart» wäre, mit seinem Vater nach Albanien zu ziehen, da es eine besondere Sensibilität im Umgang mit Lebensmitteln zeige. Als Beispiel werden Chicken Nuggets genannt, die in Albanien verfügbar seien – der Sohn mag diese überhaupt nicht. Auf dieser Grundlage entschied der Richter, eine Abschiebung würde gegen das in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankerte Recht auf Familienleben verstossen.

Die Entscheidung ist Teil eines wachsenden Trends, bei dem Berufungen gegen Abschiebungen auf Grundlage von Menschenrechtsargumenten geführt werden. Laut The Telegraph gibt es derzeit über 34.000 ausstehende Asylberufungen – ein Anstieg um das Fünffache seit 2022.

Die britische Regierung hat jüngst eine Offensive gegen illegale Migration angekündigt, darunter verstärkte Razzien und eine erhöhte Anzahl an Abschiebungen.