Wolfgang Kubicki will der Politik offenbar doch nicht den Rücken kehren. Nachdem die FDP bei der Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist, hatte der 72-Jährige zunächst seinen Rückzug angekündigt. Nun denkt er jedoch ernsthaft über eine Kandidatur für den Parteivorsitz nach. Dies bestätigte er dem Norddeutschen Rundfunk.

Kubicki begründete seine Kehrtwende mit zahlreichen Zuschriften und Bitten aus der Partei, die ihn aufforderten, die Liberalen in der Krise zu führen. «Die FDP wird wie ein Phoenix aus der Asche aufsteigen», so der langjährige Vizevorsitzende. Ziel sei es, die Partei zusammenzuhalten und neu zu motivieren.

Nach dem Rücktritt von Christian Lindner wird der Parteivorsitz im Mai neu vergeben. Neben Kubicki hat auch die Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann Interesse am obersten Partei-Posten bekundet. Allerdings gibt es innerhalb der Partei Widerstand gegen ihre Kandidatur – Kritiker werfen ihr eine spaltende Wirkung vor.

Kubickis Kurswechsel stösst auf gemischte Reaktionen. Während einige ihn als «einzige Hoffnung» der FDP sehen, fordern andere einen personellen Neuanfang.