Die ukrainische Regierung sieht sich laut dem Magazin The Economist gezwungen, die Mobilisierung weiter auszuweiten. Trotz verschärfter Wehrpflicht und Strafen für Dienstverweigerer bleibt die Rekrutierung hinter den Erwartungen zurück. Westliche Berater drängen Kiew, die Altersgrenze für den Wehrdienst weiter zu senken.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hält an der bisherigen Rekrutierungspolitik fest, doch hinter den Kulissen sehen seine Beamten kaum Alternativen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter erklärte dem britischen Magazin: Die Verschärfung werde weitergehen, weil niemand eine bessere Lösung habe.
Mit steigenden Verlustzahlen wächst der Widerstand gegen die Einberufung. Immer mehr Ukrainer entziehen sich der Wehrpflicht, teils mit Gewalt. Ein jüngster Vorfall in Poltawa, bei dem ein Militärbeamter bei einer Rekrutierungsaktion erschossen wurde, zeigt die angespannte Lage. Die ukrainischen Sicherheitsdienste machten russische Agenten dafür verantwortlich. Die Soldaten vermuten, dass der Angriff in Poltawa von Einheimischen verübt wurde.
Um neue Freiwillige zu gewinnen, bietet Kiew nun hohe finanzielle Anreize und eine Entlassung nach einem Jahr Dienstzeit an. Doch laut The Economist bleibt die Skepsis gross: Viele befürchten, dass die Armee Verträge nicht einhält. Ein ukrainischer Offizier erklärte, dass Soldaten entgegen ihren Zusagen von technischen Einheiten ins Kampfgeschehen geschickt werden.
Und bezahlen wird er auch nicht mehr können. Ich denke, wenn er so weiter macht, wird ihn jemand aus dem eigenen Volk umbringen.
Einfach den Krieg durch Kapitulation bzw. durch Friedensgeapräche endlich beenden. Aber dafür braucht es eben Moral und einen Wertekompas. Aber man will ja lieber weiter Soldaten ins Feuer schicken, auf der Tasche anderer Völker liegen und sich hochnäsig durch die Welt betteln.
Im Bundeshaus hat es doch einige, die 100 Prozent für Selenskyj und seinen Krieg sind. Sie hätten jetzt Gelegenheit, es unter Beweis zu stellen. Selenskyj würde es freuen und der Schweiz täte es gut.