Europa hat gewählt – und Wolfgang Niedecken kommentiert. Mehr Expertise geht nicht. Bravo, da ist ARD-Moderator Louis Klamroth der ganz grosse Talk-Coup gelungen. Er holte den BAP-Sänger am Montagabend in seine Sendung «Hart aber fair». Und der gab dann folgendes Statement ab: «Meine schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten.»

Die Ironie ist hoffentlich angekommen.

Natürlich war Niedecken genauso fehlbesetzt, wie es Annalena Baerbock als Kickerin bei der deutschen Nationalelf wäre. Aber er erdreistete sich trotzdem, die deutschen Wähler heftig zu rügen. Sein Problem: Das Abschneiden der AfD als zweitstärkste deutsche Kraft bei der EU-Wahl. «Alle sind aufgefordert, das richtigzustellen», forderte Niedecken.

Ein echter Demokrat redet anders. Und hätte den Platz frei gemacht für einen Vertreter der AfD. Tatsächlich aber war niemand aus der zweitstärksten Partei bei Klamroth eingeladen. Sondern ausschliesslich Politiker der Ampelparteien und von der oppositionellen CDU.

Man könnte abwinken, ach, so läuft es eben bei den Öffentlich-Rechtlichen, die fahren ihren Kurs der Ausgrenzung einfach weiter.

Was nur, wenn es Alice Weidel eines Tages auf den Posten der Kanzlerin schaffen sollte? Wird dann auch weiter weggeschaut? Oder gar ihr Name beschwiegen wie der von Lord Voldemort?

Natürlich grenzt es mindestens an Unverschämtheit, nicht nur der Partei, sondern auch all ihren Wählern gegenüber, den beachtlichen Wahlsieg nicht anzuerkennen.

Stattdessen setzen die etablierten Medien alle Hebel in Bewegung für ein Umerziehungsprogramm der AfD-Wähler. Als wären die unmündige kleine Kinder, die man nur auf die richtige Spur bringen muss. «Wenn Leute nicht begreifen, was sie tun», jammert die Süddeutsche Zeitung, und aus dem ARD-Hauptstadtstudio heisst es: «Es gilt vor allem die Menschen im Osten zu überzeugen, keine Rechtsextremen in Parlamente oder gar in Regierungsverantwortung zu wählen.»

Sieht so aus, als würden die selbsternannten Demokraten plötzlich unter der Demokratie leiden, die sie angeblich retten wollen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Medien und die AfD: Am Tag nach der Europawahl lud «Hart aber fair»-Moderator Klamroth keinen einzigen Vertreter der zweitstärksten deutschen Partei ein. Zufall? Von wegen"
  • tofatula

    Man schaue sich das private Umfeld des Moderators an und man hat (fast) alle Antworten.

  • tho.schmid

    Die immer noch gängige Praxis, die AfD auszugrenzen hat auch einen positiven Effekt. Sie sorgt dafür, dass immer mehr Bürger ins Grübeln kommen und ihre bisherige politische Überzeugung überprüfen und ggf. ändern. Die Medien schaufeln sich somit ihr eigenes Grab und beweisen damit nur ihre Unausgewogenheit und Demokratieverachtung.

  • Ottfried Wallau

    Auch wenn man der AfD nicht angehört: Die schlechte Behandlung der ‚Alternative‘ ist innerhalb der Demokratie (?) Skandal und Frechheit zugleich! Als dürfe es keine Alternative zum dritten Deutschen Krieg gegen Russland geben. - „Why?“