Ein Bauingenieur bezeichnete Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in einer E-Mail als «Märchenerzählerin». Er schrieb, sie solle «aufm Bau» arbeiten, statt «dummes Zeug den Menschen zu verkaufen». Ausserdem erwähnte er eine angebliche Unterstützung einer «Mordaktion» durch Schwesig.

Das Amtsgericht Osnabrück erliess daraufhin einen Strafbefehl wegen Beleidigung. Der Mann wurde zu dreissig Tagessätzen à 100 Euro verurteilt. Da er die Geldstrafe nicht zahlte, beantragte die Staatsanwaltschaft eine Ersatzfreiheitsstrafe. Der Bauingenieur trat diese an und verbüsste laut der «Ostsee-Zeitung» dreissig Tage Haft in der Justizvollzugsanstalt Dortmund.

Der Strafbefehl wurde rechtskräftig, da der Mann keinen Einspruch einlegte. Eine erneute juristische Prüfung des Falls in einer Gerichtsverhandlung fand daher nicht statt. Ob die Geldstrafe nachträglich beglichen wurde, ist unklar.