In Zukunft werden alle Leistungen des Gesundheitswesens gleich finanziert, unabhängig davon, wer sie wo erbringt: Die Stimmenden in der Schweiz befürworten diesen grundlegenden Systemwechsel.

Die klare Zustimmung von 53,3 Prozent überrascht. Denn noch in den letzten Umfragen hatten ungewöhnlich viele Antwortende keine Position zur komplexen Vorlage bekanntgegeben. Die Stimmbeteiligung lag bei knapp 45 Prozent.

Allerdings ist das Ja nicht einheitlich: Die deutschsprachigen Landesteile haben die französischsprachigen schlicht überstimmt. Die klarste Zustimmung kam mit 64 Prozent Ja aus St. Gallen, das lauteste Nein mit 65 Stimmenprozenten aus Neuenburg und Genf.

In den zweisprachigen Kantonen Bern, Freiburg und Wallis war die Sprachgrenze klar sichtbar. Ihre Nein- respektive Ja-Anteile waren tiefer als jene der einsprachigen Kantone.

 

Die Efas-Vorlage (Einheitliche Finanzierung ambulant und stationär) hat eine lange Geschichte. 2009 gab die Aargauer Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel (CVP) im Nationalrat den Anstoss dazu. Alle Gesundheitsleistungen sollten einheitlich finanziert sein, von Krankenkassen, Kantonen und Patienten.

Nach der Zustimmung der Stimmbevölkerung kann nun die Umsetzung der Vorlage beginnen. Die Kantone kommen mit der Änderung des Krankenversicherungsgesetzes künftig für mindestens 26,9 Prozent (nach Abzug von Franchise und Selbstbehalt der Patienten) der Kosten auf und die Kassen über die Prämien höchstens für 73,1 Prozent.

Angewendet werden soll dieses neue System ab 2028. In der Langzeitpflege kommt der Systemwechsel 2032.