Die Europäische Union will, dass ein Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland erst nach einem umfassenden Friedensabkommen erfolgt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen hochrangigen EU-Beamten. Mehrere EU-Mitgliedstaaten hätten diese Position bei einem Notfallgipfel in Paris bekräftigt. Das Treffen fand auf Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron statt.

Gemäss dem Bericht hält die EU ein sofortiges Ende der Kämpfe ohne langfristige Sicherheitsvereinbarungen für gefährlich. Daher sei man bereit, Kiew die nötigen Sicherheitsgarantien anzubieten, um den Friedensprozess zu erleichtern, schreibt Reuters. Ob dies eine Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine beinhalte, blieb unklar. Washington hatte eine solche Möglichkeit unlängst zurückgewiesen.

Der Gipfel in Paris folgte auf die Ankündigung der USA, direkte Friedensgespräche mit Russland in Saudi-Arabien aufzunehmen – ohne die Beteiligung der EU oder der Ukraine. Dies hat in europäischen Hauptstädten für Unmut gesorgt.

Unterdessen hat der Kreml signalisiert, Präsident Wladimir Putin sei zu direkten Gesprächen mit Wolodymyr Selenskyj bereit. Kiew hingegen hält an seinem bisherigen Kurs fest, keine Verhandlungen mit Moskau zu führen, solange russische Truppen auf ukrainischem Gebiet stehen.