Der 98-jährige Kriegsveteran Jaroslaw Hunka wurde im kanadischen Parlament geehrt. Er hatte während des Zweiten Weltkriegs für die Unabhängigkeit der Ukraine gegen die Russen gekämpft.

Die Ehrung erfolgte in Anwesenheit hochrangiger Politiker, darunter Premierminister Justin Trudeau und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, sowie zahlreicher Gäste.

Was dabei unterging: Hunka stand im Dienst der «Waffen-SS-Division Galizien». Diese gehörte zur deutschen Waffen-SS. Gebildet wurde sie vor allem aus Freiwilligen aus der Ukraine.

Eine Gruppierung dieser Division, die «Kampfgruppe Beyersdorff», hat gesichert mehr als 1500 Zivilisten gefoltert und ermordet. Polen wirft der «Waffen-SS-Division Galizien» bis heute darüber hinaus eine Reihe von Kriegsverbrechen vor, darunter die Teilnahme an verschiedenen Massakern.

Präsident Selenskyj würdigte in Kanada Hunka dessen ungeachtet als «ukrainischen Helden». Gleichzeitig kündigte Kanada zusätzliche finanzielle Unterstützung für die Ukraine an.

Inzwischen ist die Vorgeschichte von Hunka allerdings auch bis nach Kanada vorgedrungen. Der Vorsitzende des Unterhauses hat sich für die Einladung entschuldigt. Er bedauere, das ehemalige Mitglied einer SS-Truppe als «ukrainischen und kanadischen Helden» vorgestellt zu haben.