Die ersten Sondierungsgespräche zwischen CDU und SPD nach der Bundestagswahl haben begonnen – doch bereits im Vorfeld wächst der Unmut der Sozialdemokraten über CDU-Chef Friedrich Merz.

Merz benötigt für seine Kanzlerwahl Stimmen der SPD. Doch laut Berichten der Bild-Zeitung sorgt sein Auftreten für Spannungen. «Merz führt sich auf, als wäre er schon Kanzler», beklagte sich ein führender SPD-Politiker.

Besonders Parteichefin Saskia Esken fühlt sich ignoriert, da Merz bislang nur mit SPD-Chef Lars Klingbeil das Gespräch gesucht hat. Esken: «Ich verspreche, dass ich nerve.»

Inhaltlich bleibt die Finanzpolitik ein Streitpunkt. Die SPD fordert eine Reform der Schuldenbremse, um neben der Bundeswehr auch Infrastrukturprojekte besser zu finanzieren. Die CDU lehnt dies ab.

Während Merz mit harter Rhetorik auftritt, reagieren SPD-Politiker mit Erstaunen auf den moderateren Ton von CSU-Chef Markus Söder. Dieser lobte die SPD für ihren historischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Einige Sozialdemokraten sehen in Söder mittlerweile einen angenehmeren Koalitionspartner als in Merz.