Die Nachricht vom Tod von Desmond Tutu hat mich tief getroffen. Mit dem Erzbischof von Südafrika hat sich eine der prägendsten Figuren der Friedensbewegung in die Ewigkeit verabschiedet. Tutu war mit seiner Persönlichkeit, mit seiner Volksnähe, der Bescheidenheit – und als verbindende Kraft zwischen Politik und Religion – entscheidend für das Ende der Apartheit mitverantwortlich. Als treuer Wegbegleiter von Nelson Mandela führte er Südafrika in eine neue Ära.
Persönlich lernte ich ihn im Verfahren zur Bewerbung um die WM 2006 beziehungsweise 2010 kennen. War Südafrika im ersten Anlauf noch mit einer Stimme an Deutschland gescheitert, setzte sich das Land am 15. Mai 2004 in Zürich deutlich gegen die anderen afrikanischen Mitbewerber durch. Desmond Tutu war damals (wie auch Mandela) in Zürich präsent und kämpfte mit Leidenschaft und Enthusiasmus für seine Vision. Die Erinnerungen an diese Tage sind noch sehr präsent. Denn es wurde deutlich: Fussball ist mehr als nur ein Spiel. Der Sport kann die Welt verändern.
Ich habe auf der weltpolitischen Bühne nur wenige so humorvolle und empathische Menschen wie Desmond Tutu kennengelernt. Dass ich ihm im Januar 2011 in Zürich den Fifa-Presidential-Award überreichen durfte, war für mich eine grosse Ehre – und einer der schönsten Momente meiner Laufbahn im internationalen Fussball.
Obwohl Desmond Tutu in seiner Kindheit Armut und Tod ins Gesicht geblickt hatte, strahlte er eine fast schon unbändige Lebensfreude aus. Dank Menschen wie ihm ist es gelungen, ein faktisch geteiltes Land zusammenzuführen. Und auch wenn noch längst nicht alle Wunden vernarbt sind, ist Südafrika heute ein besseres Land. Der Traum der Regenbogennation lebt – es war der Traum von Desmond Tutu. Ich verneige mich vor ihm und seinem Lebenswerk und entrichte seiner Familie und ganz Südafrika mein aufrichtiges Beileid. RIP my Friend!
Es ist mir unerklärlich, weshalb die Weltwoche Herrn Blatter, diesem G und H aus dem Fusballverbandssumpf weiterhin Platz für seine Gemeinplätze bietet.
Ich habe in den 80er jahren in s.afrika gelebt und gearbeitet und habe Tutu ganz anderst erlebt, als hier mit blumigen worten dargelegt wurde. Die freunde von Tutu seien daran erinnert, dass auch Benin und Arafat den friedensnobel-preis erhielten. Makes you think, doesn't it?
Wir alle als Christen tragen nicht nur zur Friedensbewegung, sondern vor allem in der Liebe zu Gott ganz besonders zur Liebe der Menschen und der Natur allgemein, wodurch aus Respekt inhaltlich eine entscheidende Rolle trägt.