Der Bundespräsident ist «erschüttert», der Kanzler auch, sein Vize nennt die Tat «verdammenswert». Der Oppositionsführer findet sie «unerträglich», nur die Innenministerin hält sich mit einem Urteil zurück. Nancy Faeser trauert, «um die Menschen, die auf furchtbare Weise aus dem Leben gerissen wurden».

Nach dem Terroranschlag von Solingen mit drei Toten und acht Verletzten sprudeln sie wieder, die Betroffenheitsfloskeln der Politiker. Wie beim letzten und dann wieder beim nächsten Mal.

Es wird ein nächstes Mal geben, denn auch diesmal wird nichts geschehen. Olaf Scholz wollte in grossem Stil abschieben, doch nichts folgte. Solingen hält er für ein «schreckliches Ereignis» – wie ein Gewitter oder einen Felssturz. Frank-Walter Steinmeier bläst in die Hundepfeife gegen die AfD: «Stehen wir zusammen gegen Hass und Gewalt.»

Über den flüchtigen Täter ist wenig bekannt, aber – Hand aufs Herz – wen würde es überraschen, wenn er sich wieder mal als polizeibekannter und abschiebepflichtiger Migrant entpuppt?

Mehrere Städte haben ihre Volksfeste abgesagt. Abwarten, wie viele Weihnachtsmärkte es geben wird. Deutschland hat sich verändert: Glückwunsch an alle Politiker, die sich das gewünscht haben.

Ihre wohlfeilen Entsetzensrufe sind empörend. Ein Tipp: Statt Worten Taten sprechen lassen.