Die Türkei hat sich als Gastgeber für mögliche Friedensgespräche zwischen Russland, der Ukraine und den USA ins Spiel gebracht. Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte beim Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Ankara, dass sein Land der «ideale Ort» für Verhandlungen sei. Er verwies darauf, dass bereits 2022 Gespräche in Istanbul stattgefunden hätten und die Türkei eine Schlüsselrolle beim Getreideabkommen für das Schwarze Meer gespielt habe, berichtet die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

«Damit ein gerechter Frieden möglich ist, müssen die mächtigen Länder Haltung für den Frieden zeigen», so Erdogan. Selenskyj forderte unterdessen eine stärkere Beteiligung der Türkei, der EU, Grossbritanniens und der USA an den Sicherheitsgarantien für die Ukraine.

Das Treffen fand vor dem Hintergrund neuer Spannungen zwischen Europa und den USA statt. Parallel zu den Gesprächen in Ankara liefen in Saudi-Arabien russisch-amerikanische Verhandlungen, zu denen die Ukraine nicht eingeladen war.

Die Gespräche in Istanbul 2022 scheiterten laut Wladimir Putin, weil die Ukraine zugesagte Bedingungen – darunter eine neutrale Stellung des Landes – zurückgezogen hatte. Ex-US-Diplomatin Victoria Nuland bestätigte später, westliche Staaten hätten Kiew davon abgeraten, Russlands Forderungen zu akzeptieren.