US-Geheimdienste arbeiteten daran, den Bau des deutsch-russischen Pipeline-Projektes Nord Stream 2 zu verhindern. Dies berichteten Zeugen im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Stiftung Klima- und Umweltschutz (SKU) im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.

Vertreter amerikanischer Geheimdienste sollen auf Mitglieder von Umweltverbänden in Mecklenburg-Vorpommern eingewirkt haben. Ziel sei der Baustopp von Nord Stream 2 gewesen, wie die Berliner Zeitung informiert. Diese brisanten Informationen schilderten Zeugen in der Vernehmung vom Freitag. Thomas Krüger, Obmann der SPD-Fraktion, sieht das Vorgehen der USA kritisch.

«Damit ist klar: Die US-amerikanische Regierung hat während der Trump-Administration zur Durchsetzung ihrer Interessen sich auch direkt in Mecklenburg-Vorpommern mit geheimdienstlichen Mitteln gegen Nord Stream 2 gestellt», erklärte Krüger.

Gemäss dem Nordkurier erklärte AfD-Fraktions-Mitglied Michael Meister, dass ein Mitarbeiter des amerikanischen Energieministeriums auf den Chef der Ostseestiftung zugekommen sei. Er soll gefragt haben, was er gegen den Bau der Pipeline unternehmen würde.

Die Ostseestiftung setzt sich gemäss Angaben für den Naturschutz im deutschen Ostseeraum ein. Sie sei unabhängig von der SKU, die Anfang 2021 gegründet worden war, um den Bau von Nord Stream 2 fertigzustellen, obwohl Sanktionen der USA die Pipelines bedrohten. Am 26. September 2022 sprengten Attentäter Nord Stream 2.

Der von der Opposition im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern initiierte Sonderausschuss soll klären, ob es in der SKU zu Unregelmässigkeiten gekommen war. Der amerikanische Staatsbürger, den AfD-Politiker Meister, erwähnte, soll auch in anderen Staaten versucht haben, Widerstand gegen Nord Stream 2 zu organisieren.

In der zuständigen Genehmigungsbehörde für die Erdgasleitung, dem Bergamt Stralsund, sei er «ein und aus gegangen», heisst es. Meister macht das Ganze nachdenklich. «Da frage ich mich, handelte es sich tatsächlich um einen Mitarbeiter des US-Energieministeriums, oder war es eher ein Agent der Auslandsgeheimdienste CIA oder NSA, und was wusste Ministerin Schwesig davon.»

Um die Aufklärung voranzutreiben, sollen nun hochrangige Sozialdemokraten im Ausschuss vorgeladen werden. Neben Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sei auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder als Zeuge eingeplant. Schröder war Vorsitzender des Verwaltungsrats der Nord Stream 2 AG.

Die 3 Top-Kommentare zu "Nord Stream 2: Zeugen berichten über amerikanische Geheimdiensttätigkeit in Deutschland. Offenbar wollten die USA den Bau der Pipeline verhindern"
  • Socrates9Zico10

    Deutsche Ingenieurskunst und russische Bodenschätze waren und sind die Erfolgsgeschichte und die USA wäre draußen gewesen! Das hat sich der Weltgendarm USA nicht bieten lassen und hat die Russen jahrelang bis zum Ausbruch des Ukrainekriegs provoziert, um jetzt sein umweltschädliches LNG-Fracking-Gas überteuert nach Deutschland zu verkaufen und gleichzeitig auch noch das Naturreservat vor Rügen mit seinen Schweröltankern unter kräftiger Mithilfe der Grünen zu zerstören!

  • x

    Die auch uns versorgende Erdgasleitung wurde am 26.09.22 gesprengt. Das grosse Angriffsschiff USS Kearsarge verliess die Ostsee in der Nacht zum 30.09.22, war also zum fraglichen Zeitpunkt am Tatort. Sie verfügt über Autonome Unterwasser Einheiten (AUV), die sowohl zur Aufklärung dienen, aber auch bis zu 500 kg Sprengstoff aufnehmen können. Das kann sogar in Wikipedia nachgelesen werden. Doch die Systemmedien berichteten über ein angeblich von Ukrainern gemietetes, relativ kleines Segelboot.

  • Castus

    Und da soll noch jemand daran zweifeln, dass es kein, aber wirklich kein Gebiet gibt, wo die „Amis de l‘Allemagne from USA“ sich nicht einmischen. Man ist mit der Frage „Wo mischen sie sich nicht ein?“ schneller bei der Antwort.