Im Fall der gesprengten Nord-Stream-Pipelines hat die deutsche Justiz nach zwei Jahren Ermittlung einen ersten Haftbefehl gegen den Ukrainer Wolodymyr Z. erlassen. Die Recherchen der ARD, der Süddeutschen Zeitung und der Zeit haben massgeblich zum Durchbruch beigetragen.

Neben Z. wurden zwei weitere Verdächtige identifiziert: ein Ehepaar, das eine Tauchschule betreibt und sich in den sozialen Netzwerken pro-ukrainisch zeigt. Die Frau soll als Taucherin die Sprengladung an den Pipelines angebracht haben.

Ein weisser Transporter, der am 8. September 2022 auf Rügen geblitzt wurde, spielt eine zentrale Rolle. Er soll das Tauchmaterial für die Sabotage zur Segeljacht «Andromeda» transportiert haben. Der Fahrer des Transporters identifizierte Wolodymyr Z. als einen der Insassen.

Bislang ergaben die Ermittlungen keine direkte Verbindung der Tatverdächtigen zum ukrainischen Staat. Wolodymyr Z. und das Ehepaar bestreiten jegliche Beteiligung an den Anschlägen. Z.s Aufenthaltsort ist derzeit unbekannt, während das Ehepaar sich angeblich in Kiew aufhält.

Hintergrund: Am 26. September 2022 wurden drei von vier Strängen der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee durch Explosionen schwer beschädigt. Die Anschläge führten zu grossen Spannungen, da die Verantwortlichkeit unklar blieb und die europäische Energiesicherheit stark beeinträchtigt wurde.

Die 3 Top-Kommentare zu "Nord-Stream-Anschläge: Nach zwei Jahren Ermittlungen hat die deutsche Justiz einen ersten Haftbefehl erlassen"
  • globalcitizen

    Wer diese Geschichte glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

  • django

    interessant, dass mittlerweile journalisten ermitteln, wenn es um staatsterrorismus geht.

  • felix3317

    Es ist erstaunlich, daß die Justiz immerhin nach 2 Jahren (!!) einen Beteiligten an der Zerstörung der Nord Stream 2-Pipeline präsentieren kann. DAS muß Konsequenzen haben: wenn Wolodymir Z. also Ukrainer ist, dann würde ich damit die ganze UA-Unterstützung - Waffenlieferungen und Aufnahme der UA-Kriegsflüchtlinge beenden. Das mögen viele als ungerecht und unmenschlich empfinden. Ich als DE-Steuerzahler empfinde die Verschwendung unseres in DE hart erarbeiteten Steuergeldes für den Krieg…