Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat sich erneut gegen einen EU-Beitritt der Ukraine ausgesprochen. In einem Interview mit dem ungarischen Kossuth Radio erklärte er, ein Beitritt Kiews sei unter den aktuellen Umständen «undenkbar».

Orbán warnte vor drastischen wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Folgen für sein Land. Ein EU-Beitritt der Ukraine würde «ungarische Landwirte und die gesamte nationale Wirtschaft ruinieren».

Zudem befürchte er eine Zunahme der Kriminalität in Ungarn. Er sehe nicht, wie man das Verbrechen eindämmen könne, das unweigerlich mit dem Beitritt kommen würde, so Orbán.

Der ungarische Regierungschef lehnt nicht nur die EU-Integration der Ukraine, sondern auch deren Nato-Beitritt ab. Er sieht das Land besser als «Pufferstaat» zwischen Russland und dem Westen aufgehoben. Während Orbán 2023 noch eine fünf- bis zehnjährige strategische Partnerschaft mit der EU als Alternative vorschlug, hält er eine Vollmitgliedschaft nun für ausgeschlossen.

Die Ukraine erhielt 2022 offiziell den Kandidatenstatus, muss aber zahlreiche Reformen umsetzen, bevor sie der EU beitreten kann. Ein Beitritt erfordert zudem die einstimmige Zustimmung aller Mitgliedsstaaten – inklusive Ungarns.