Die ukrainische Regierung hat die jüngsten Äusserungen von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, wonach Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein «Diktator ohne Wahlen» sei. Trump hatte ihm ausserdem vorgeworfen, Washington zu täuschen, da der Krieg nicht zu gewinnen sei. Zugleich forderte er eine Waffenruhe mit Russland.

Der ukrainische Aussenminister Andrij Sibiga verwahrte sich gegen die Vorwürfe. «Niemand kann die Ukraine zum Aufgeben zwingen», schrieb er auf X. Der Bürgermeister der Grossstadt Dnipro, Borys Filatow, erklärte, Selenskyj müsse als Präsident des Landes respektiert werden – unabhängig von Kritik. Niemand habe das Recht, schlecht über ihn zu reden.

Hintergrund der Kritik von Trump sind die verschobenen ukrainischen Präsidentschaftswahlen. Selenskyjs Amtszeit endete im Mai 2024, doch aufgrund des Kriegsrechts wurden die Wahlen ausgesetzt. Trump behauptete nun auch, dass Selenskyjs Zustimmungswerte auf 4 Prozent gefallen seien. Er verweist indes auf Umfragen, die ihm 57 Prozent Unterstützung zusprechen.