Gebannt starren Politik, Medien und Öffentlichkeit auf Umfragen. Die Spannung steigt mit jeder Erhebung: Wer liegt vorn, wer fällt durch?

Die Aufregung ist unangebracht, denn die Umfragen sagen nur eines: Alles bleibt, wie es ist. Hier ein halbes Prozent rauf, dort 1 Prozent runter. Eine Veränderung ist das nicht. Die Fehlermarge bei den Erhebungen liegt bei 3 Prozent.

Tatsächlich sind die Parteien seit Monaten wie festgetackert: Die Union um die 30, die AfD rund 20 Prozent. SPD und Grüne etwa gleich stark bei 15. Der Rest balanciert am Abgrund der 5-Prozent-Hürde.

Aussagekräftiger ist der Vergleich mit dem letzten Wahlergebnis: Da wurde die SPD fast und die FDP mehr als halbiert. Die Union legte trotz der Ampel-Katastrophen nur karge 5 Punkte zu, und Grünen-Wähler stehen in Treue fest zur Partei: null Veränderung. Nur eine Partei kann triumphieren: Die AfD verdoppelte ihren Anteil.

Das heisst, die Wähler haben ihre Entscheidung schon getroffen. Oder sie haben resigniert, weil sie das Spektakel Wahlkampf durchschauen: Hinterher bleibt alles, wie es war.