Schweden hat die deutsche Energiepolitik scharf kritisiert. Aufgrund der Abschaltung der Kernkraftwerke in Deutschland sei es zu einem Anstieg der Strompreise in Südschweden gekommen, sagte Ebba Busch, Schwedens Energieministerin und Vize-Ministerpräsidentin. Sie sei «wütend auf die Deutschen», schreibt die schwedische Zeitung Aftonbladet.

Durch die sogenannte Dunkelflaute – einer Kombination aus wenig Wind, Wolken und Nebel – sowie das Abschalten von Braun- und Steinkohlekraftwerken in Deutschland sei das Stromangebot verknappt. Die Weltwoche berichtete. Schweden habe Strom über Unterseekabel nach Deutschland exportieren müssen. Dies habe die Preise in Schweden in die Höhe getrieben. Der Börsenpreis für Strom erreichte dabei in Deutschland 936 Euro pro Megawattstunde, ein Rekordwert.

Ministerin Busch betonte, dass die deutsche Entscheidung schwerwiegende Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der EU habe. Ein Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke hätte die Stabilität der Stromversorgung in Europa gestärkt und die Preise gesenkt.

Auch Norwegen zieht angesichts ähnlicher Auswirkungen eine Überprüfung seiner Stromexporte nach Deutschland in Betracht. Norwegens Energieminister Terje Aasland bezeichnete die Lage als «absolut beschissene Situation».