In der Sendung «ZDF Magazin Royale» bedient sich deren Macher Jan Böhmermann gerne freihändig an Inhalten aus dem Netz und stellt damit Leute bloss.

Einen Imker aus Sachsen führte der TV-Satiriker als Beispiel für «Greenwashing» vor. Dazu zeigte er ein Video aus dem Betrieb des Manns. Eine Gelegenheit zur Stellungnahme erhielt der Imker laut eigenen Angaben vorgängig nicht.

Rico Heinzig, so sein Name, wehrte sich aber nicht juristisch dagegen, sondern beschloss, die Lage zu nutzen. Er brachte eine neue Honigsorte auf dem Markt und zeigte ein Bild von Jan Böhmermann als angeblichem «führenden Bienen- und Käferexperten» als Testimonial für sein Produkt.

Kurz darauf erhielt Heinzig eine Abmahnung. Jan Böhmermanns Anwälte werfen ihm vor, das Bild und den Namen des TV-Moderators für Werbung zu nutzen und damit seine Persönlichkeitsrechte zu verletzen.

Am 16. Januar wird über die Sache vor dem Landgericht Dresden verhandelt. Laut der Zeitung Bild ist dafür das persönliche Erscheinen von Böhmermann angeordnet worden.

Das Gericht wird nun darüber befinden müssen, ob sich ein Kleinunternehmer auf diese kreative Weise gegen eine einseitige Darstellung und die Verwendung seiner Inhalte wehren darf.

Dass Böhmermann dem Imker juristisch auf den Leib rückt, ist erstaunlich. Die Behauptung, er sei ein Experte auf dem Gebiet von Bienen und Käfern, klingt recht offensichtlich nach Satire. Und diese ist seine eigene Disziplin.