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Nachruf

Alan Rickman / Gottfried Honegger

Alan Rickman (1946–2016) — Auf dem Kontinent lernte ihn das Publikum Ende der Achtzigerjahre als Bösewicht Hans Gruber in John McTiernans «Die Hard» kennen. Später sah es ihn in den «Harry Potter»-Verfilmungen: Der Schauspieler Alan Rickman gab Mal für Mal den mysteriösen Severus Snape. Er liebte die Rolle zwar, bedauerte aber den Zeitverlust, den ihn sein Engagement in den acht Filmen kostete. Vielleicht hatte er geahnt, dass er nicht mehr lange leben würde. Der Part des Bösewichts, wie etwa des Sheriffs von Nottingham in «Robin Hood – König der Diebe », mag für jeden Schauspieler verlockend sein. Rickman bewies auf der Bühne und im Film, dass er auch differenzierte Charaktere beherrschte, etwa in der Jane-Austen- Verfilmung «Sinn und Sinnlichkeit » oder in «Love actually» an der Seite von Emma Thompson. Da erlebte man, wie er die Palette menschlicher Emotionen subtil umzusetzen verstand. Er entstammte dem kleinbürgerlichen Milieu des Westlondoner Stadtteils Acton, wo heute noch viele stolz sind, Mitglied der Labour-Partei zu sein, was Rickman zeitlebens war. Seine Lebenspartnerin Rima Horton, mit der er seit dem Teenageralter liiert war, machte sich einen Namen als linke Ökonomin und Labour-Lokalpolitikerin. Alan Rickman blieb trotz seiner langen USA-Aufenthalte stets bodenständig. Die bürgerliche Daily Mail würdigte ihn als den «liebenswürdigsten Schurken Hollywoods». Rickman ist letzte Woche im Alter von 69 Jahren an Krebs gestorben. Rolf Hürzeler Gottfried Honegger (1917–2016) — Bei ihm herrschte immer höchste Aufregungsstufe. Egal, ob eine Teddybären-Aktion der Stadt Zürich («visuelle Umweltverschmutzung», «schlicht kriminell»), Kultursubventionen («Geld verdirbt die Künstler») oder das Kunst-Establishment («Versagt haben die Intellektuellen, die Kunsthistoriker, die Kritiker »), Gottfried Honegger wusste wunderbar gegen all das zu wettern, was ihm missfiel. Honegger hatte sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet, erst zum gefragten Grafiker, dessen Büro unter anderem das Bankverein-Logo mit den Schlüsseln erstellte, das noch immer von der UBS verwendet wird. Mit der Zeit widmete er sich nur noch der Kunst, verkehrte mit Grössen wie Max Bill oder Le Corbusier, selber gehörte er wie Bill zu den «Zürcher Konkreten», die Kunst in klare geometrische Formen brachten. In Frankreich erlebte Honegger mehr Anerkennung als in der Schweiz, dort steht auch sein Kunstzentrum, dort erhielt er höchste staatliche Auszeichnungen. In der Schweiz fühlte er sich verkannt, was er auch offen beklagte. Seine Leidenschaft für die Sache, sein aufbrausender Charakter waren immer erfrischend, auch wenn er seine eigene Leistung manchmal etwas gar überhöhte. So erzählte er einmal voller Ernst von der wundersamen Wirkung des von ihm entwickelten kunstpädagogischen Programms für Kinder, die bei den Absolventen Jahre später noch festzustellen sei: «Keiner raucht, keiner hat Drogen genommen, keiner ist dem Alkohol verfallen. » Honegger starb am Sonntag im Alter von 98 Jahren in Zürich. Rico Bandle

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21.01.2016
Felix W. Matthys (1944–2015) — Er scheiterte, weil seine Idee zwar richtig war, aber zu früh kam. Im Gegensatz zu den meisten anderen Akteuren im Medienzirkus riskierte er das eigene Geld. Felix W. Matthys stammte aus einer soliden Mittels ...
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